Mesenchymale Differenzierungs- u. Imprägnationsvorgänge. (B. 2) 15
kümmerlich aussehende Kerngebilde in Fig. 4b und 4c andeuten),
und es ist wohl anzunehmen, daß die Mehrzahi dieser Kerne
über der Bildung der kompakten Membran zugrunde geht; doch
möchte ich noch nicht ausschließen, daß einzelne, schwer auf-
findbare Bindegewebskerne auch innerhalb der fertigen Membran,
vieheicht auch im Gebiete der subendothelialen und subelastischen
Grenzlamehe, erhalten bleiben.
Von den (in grauer Farbe dargestehten) nicht ,,imprägnierten"
Zwischenräumen zwischen den ,,Partiahamehen", weiche das
Sc-hema 4b zeigt, kann man innerhalb der fertigen normaien
Membran auch bei Anwendung feinerer Plasmafärbungsmethoden
kaum eine Spur mehrnachweisen; dagegentreten sieuntergewissen
pathologischen Bedingungen, besonders bei den Prozessen einer
,,Delamination" und ,,Muskularisation" der Intima (Zerlegung
der kompakten Membrana elastica interna in ihre ursprünglichen
Blätter und Ausfüllung der dabei entstehenden Lücken mit Muskel-
material der Media) wieder in Erscheinung.
Gute Plasmafärbungsmethoden^ geben von der ,,Elastica
interna" etwa das Bild der Fig. 4c: teilweise zu einern kompakten
Gebilde verschmolzene (im linken Teile der Figur), teilweise durch
feinste horizontal und quer verlaufende Züge nicht-imprägnierten
Piasmas getrennte ,,elastische" Strukturen, die nur noch in ciiesen
feinsten plasmatischen Zügen einen Hinweis auf die oben skizzierte
Genese erkennen lassen.
Es ist hier vielleicht ein Wort über die ,,Fenestrae" an-
gebracht, deren plasmatische Natur aus unseren Präparaten
von embryonalen, normal-histologischen und pathologischen Ob-
jekten mit voller Sicherheit zu entnehmen ist. Die noch heute
geläufige Ansicht, daß es sich bei ihnen um ,,Löcher" in der elastischen
Membran handle, wurde schon 1840 von HENLE formuliert^.
1 Recht brauchbare (und dauerhafte) Resultate gibt schon die Färbung
von Formolgefrierschnitten mit 1 %iger wässeriger Chresylechtviolettlösung
und nachfolgende Differenzierung in 96%igem Alkohol; weit bessere Bilder
(leider von sehr kurzer Dauer) erhält man mit der wiederholt von mir zu
Plasmafärbungen empfohlenen Eosinthionin-Methylenazur-Methode an Formol-
gefrierschnitten.
2 In seiner ,,allgemeinen Anatomie" (1841) schreibt ÜENLE: ,,Der
Prozeß. ist also der, daß eine Zellenlage (Epithelium) nach Re-
sorption der Kerne in eine homogene Membran übergeht, daß auf dieser . . .
sich Fasern bilden, indeß die Membran selbst durchbrochen, und endlich ganz
aufgelöst wird" (p. 496).
kümmerlich aussehende Kerngebilde in Fig. 4b und 4c andeuten),
und es ist wohl anzunehmen, daß die Mehrzahi dieser Kerne
über der Bildung der kompakten Membran zugrunde geht; doch
möchte ich noch nicht ausschließen, daß einzelne, schwer auf-
findbare Bindegewebskerne auch innerhalb der fertigen Membran,
vieheicht auch im Gebiete der subendothelialen und subelastischen
Grenzlamehe, erhalten bleiben.
Von den (in grauer Farbe dargestehten) nicht ,,imprägnierten"
Zwischenräumen zwischen den ,,Partiahamehen", weiche das
Sc-hema 4b zeigt, kann man innerhalb der fertigen normaien
Membran auch bei Anwendung feinerer Plasmafärbungsmethoden
kaum eine Spur mehrnachweisen; dagegentreten sieuntergewissen
pathologischen Bedingungen, besonders bei den Prozessen einer
,,Delamination" und ,,Muskularisation" der Intima (Zerlegung
der kompakten Membrana elastica interna in ihre ursprünglichen
Blätter und Ausfüllung der dabei entstehenden Lücken mit Muskel-
material der Media) wieder in Erscheinung.
Gute Plasmafärbungsmethoden^ geben von der ,,Elastica
interna" etwa das Bild der Fig. 4c: teilweise zu einern kompakten
Gebilde verschmolzene (im linken Teile der Figur), teilweise durch
feinste horizontal und quer verlaufende Züge nicht-imprägnierten
Piasmas getrennte ,,elastische" Strukturen, die nur noch in ciiesen
feinsten plasmatischen Zügen einen Hinweis auf die oben skizzierte
Genese erkennen lassen.
Es ist hier vielleicht ein Wort über die ,,Fenestrae" an-
gebracht, deren plasmatische Natur aus unseren Präparaten
von embryonalen, normal-histologischen und pathologischen Ob-
jekten mit voller Sicherheit zu entnehmen ist. Die noch heute
geläufige Ansicht, daß es sich bei ihnen um ,,Löcher" in der elastischen
Membran handle, wurde schon 1840 von HENLE formuliert^.
1 Recht brauchbare (und dauerhafte) Resultate gibt schon die Färbung
von Formolgefrierschnitten mit 1 %iger wässeriger Chresylechtviolettlösung
und nachfolgende Differenzierung in 96%igem Alkohol; weit bessere Bilder
(leider von sehr kurzer Dauer) erhält man mit der wiederholt von mir zu
Plasmafärbungen empfohlenen Eosinthionin-Methylenazur-Methode an Formol-
gefrierschnitten.
2 In seiner ,,allgemeinen Anatomie" (1841) schreibt ÜENLE: ,,Der
Prozeß. ist also der, daß eine Zellenlage (Epithelium) nach Re-
sorption der Kerne in eine homogene Membran übergeht, daß auf dieser . . .
sich Fasern bilden, indeß die Membran selbst durchbrochen, und endlich ganz
aufgelöst wird" (p. 496).