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Warburg, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1914, 4. Abhandlung): Über die Rolle des Eisens in der Atmung des Seeigeleis: nebst Bemerkungen über einige durch Eisen beschleunigte Oxydationen — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.34096#0003
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Vor kurzem wurde gezeigtd, daß die ZeHstruktur des unbe-
fruchteten Seeigeleis weitgehend zerstört werden kann, ohne daß
Sauerstoffverbrauch und Kohlensäureproduktion veriangsamt wer-
den. Das unbefruchtete Seeigefei ist also -— im Gegensatz zu
vielen anderen Zellen — eine Maschine, in der die Geschwindig-
keit der arbeitliefernden chemischen Reaktion von der Struktur
der Maschine weitgehend unabhängig ist.
Erst durch diesen Befund war die Mögfichkeit gegeben, mit
der Eiatmung, wie mit einer chemischen Reaktion, im Reagenzglas
zu experimentieren. Die Versuche — im ganzen mehrere 1000
Messungen —- führten mit überwiegender Wahrscheinlichkeit zu
der Annahme, daß eine einfache und bekannte chemische
Reaktion der erste Schritt im Mechanismus der Sauer-
stoffatmung ist.
Afs Material dienten ausschließlich die Eier von Strongylo-
centratus lividus.

Gasanalytische Methodik.
Die Sauerstoffaufnahme wurde nach der mehrfach beschrie-
benen manometrischen Methode unter Benutzung der BARCROFT-
HALDANEschen Blutgasmanometer gemessen.
Die Volumina, in denen die Druckverminderungen entstanden,
betrugen ca. 11 ccm, sodaß 1 mm Ausschlag am Wassermanometer
einem Sauerstoffverbrauch von 1 cmm entsprach-
Was die Eohlensäurebestimmungen anbetrifft, so wurden
einige nach der früher^ angegebenen Modifikation des PETTEN-
KOFERSchen Barytverfahrens ausgeführt. Diese Methode ist von
allen mir bekannten COg-Bestimmungen die sicherste; sie ist jedoch
nicht nur umständlich, sondern erfordert auch Eimengen, wie sie
nur selten beschafft werden können. Ich habe deshalb, in An-
Die Kosten dieser Untersuchung wurden zum Teil durch Forschungs-
beihilfen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gedeckt.
* PFLüGERs Archiv, Bd. 158, S. 189 (1914).
2 HoppE-SEYLERS Z. f. physiol. Chemie, Bd. 88, S. 425 (1913).

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