Über die Rolle des Eisens in der Atmung des Seeigeleis. (B. 4) 13
sich später herausstellen, daß eins dieser Modelle — das System
Linolensäure-Eisensaiz —- im natürlichen Atmungsmechanismus
eine Rolle spielt.
Geht man lediglich darauf aus, Systeme zusammenzusteilen,
in denen Fe in irgend einer Weise als Oxydationskatalysator
wirkt, so ist die Auswahl eine sehr große. Die Auswahl wird je-
doch sehr viel kleiner, wenn man den oben beschriebenen Experi-
mentalfail soweit nachahmen wiii, daß folgende Bedingungen
erfülit sind:
1. daß die Oxydation soicher Verbindungen beschleunigt
wird, die den Zeil-Brennstoffen chemisch nahe stehen,
2. daß der Sauerstoff, der von dem Eisen übertragen wird,
an dieses in Form von Og, nicht als HgOs, KMnO^ usw. herantritt,
3. daß die Oxydation auch im Dunkeln erfolgt. (Die atmen-
den Zellen der höheren Tiere liegen größtenteils vor Licht ge-
schützt, und Oxydationswirkungen, die durch Sauerstoffgas
Eisensalz erst bei Belichtung eintreten, können dem Atmungs-
mechanismus nicht wohl zugrunde iiegen.)
4. daß die Geschwindigkeit der Oxydation unterhalb 40°,
der Größenordnung nach, der in der Eisubstanz ähnlich ist.
Zunächst seien einige organische Stoffe angeführt, die auch
bei Gegenwart von Eisensalz sich nicht mit merklicher Geschwin-
digkeit oxydieren:
Ölsäure, Kroton-, Ricinol-, Fumar-, Malein-, Eruca-, Aconit-,
Citracon-, Elaidin-, Undecylen-, Tigiin-, Stearol-, Tartron-, Glucon-,
Benztrauben-, Nuclein-, Glycerinphosphorsäure; Guanin; Adenin;
Histon; Eiweiß.
Dagegen beschleunigt Eisensalz, bei Zimmertemperatur, bei-
spielsweise die Oxydation folgender Körper sehr erheblich; Wein-
säure, Dihydroxymaleinsäure, Lecithin, Linolensäure, Cystein u. a.
Thioverbindungen, Aldehyde. Von diesen Substanzen ist Wein-
säure die einzige, die ohne Eisen bei Zimmertemperaturvon
Sauerstoffgas praktisch nicht angegriffen wird; die übrigen
Substanzen oxydieren sich an der Luft ,,spontan" schon mit merk-
licher Geschwindigkeit, wenn auch viel langsamer als bei Gegen-
wart von Eisensalz. Einige dieser Eisen-Oxydationskatalysen sollen
im folgenden kurz besprochen werden.
L Lecithin.
a) Wie mir die Lecithinchemiker versichern, ist ihnen seit
ianger Zeit bekannt, daß Lecithin, wenn es unversehrt erhalten
sich später herausstellen, daß eins dieser Modelle — das System
Linolensäure-Eisensaiz —- im natürlichen Atmungsmechanismus
eine Rolle spielt.
Geht man lediglich darauf aus, Systeme zusammenzusteilen,
in denen Fe in irgend einer Weise als Oxydationskatalysator
wirkt, so ist die Auswahl eine sehr große. Die Auswahl wird je-
doch sehr viel kleiner, wenn man den oben beschriebenen Experi-
mentalfail soweit nachahmen wiii, daß folgende Bedingungen
erfülit sind:
1. daß die Oxydation soicher Verbindungen beschleunigt
wird, die den Zeil-Brennstoffen chemisch nahe stehen,
2. daß der Sauerstoff, der von dem Eisen übertragen wird,
an dieses in Form von Og, nicht als HgOs, KMnO^ usw. herantritt,
3. daß die Oxydation auch im Dunkeln erfolgt. (Die atmen-
den Zellen der höheren Tiere liegen größtenteils vor Licht ge-
schützt, und Oxydationswirkungen, die durch Sauerstoffgas
Eisensalz erst bei Belichtung eintreten, können dem Atmungs-
mechanismus nicht wohl zugrunde iiegen.)
4. daß die Geschwindigkeit der Oxydation unterhalb 40°,
der Größenordnung nach, der in der Eisubstanz ähnlich ist.
Zunächst seien einige organische Stoffe angeführt, die auch
bei Gegenwart von Eisensalz sich nicht mit merklicher Geschwin-
digkeit oxydieren:
Ölsäure, Kroton-, Ricinol-, Fumar-, Malein-, Eruca-, Aconit-,
Citracon-, Elaidin-, Undecylen-, Tigiin-, Stearol-, Tartron-, Glucon-,
Benztrauben-, Nuclein-, Glycerinphosphorsäure; Guanin; Adenin;
Histon; Eiweiß.
Dagegen beschleunigt Eisensalz, bei Zimmertemperatur, bei-
spielsweise die Oxydation folgender Körper sehr erheblich; Wein-
säure, Dihydroxymaleinsäure, Lecithin, Linolensäure, Cystein u. a.
Thioverbindungen, Aldehyde. Von diesen Substanzen ist Wein-
säure die einzige, die ohne Eisen bei Zimmertemperaturvon
Sauerstoffgas praktisch nicht angegriffen wird; die übrigen
Substanzen oxydieren sich an der Luft ,,spontan" schon mit merk-
licher Geschwindigkeit, wenn auch viel langsamer als bei Gegen-
wart von Eisensalz. Einige dieser Eisen-Oxydationskatalysen sollen
im folgenden kurz besprochen werden.
L Lecithin.
a) Wie mir die Lecithinchemiker versichern, ist ihnen seit
ianger Zeit bekannt, daß Lecithin, wenn es unversehrt erhalten