Über die Rolle des Eisens in der Atmung des Seeigeieis. (B. 4) 21
wie unter dem Einfluß der andern Säuren, sondern 140 cmm
Sauerstoff verbraucht, also 70—80 cmm mehr. Es ist mir nicht
zweifelhaft, daß diese Ausnahmestellung der Weinsäure darauf
beruht, daß sie selbst unter der Eisenwirkung oxydiert wird.
c) Die Linoiensäure.
In a und b handelte es sich um Katalysen in stark saurem
Milieu, in dem möglicherweise Eisen aus nichtkatalysierfähiger
Form in katalysierfähige Form übergeführt worden sein könnte.
Es ist deshalb wichtig, daß auch bei Zugabe von
Linolensäure — deren gesättigte wäßrige Lösung nur ungemein
schwach sauer reagiert — die Oxydation in der Eisubstanz
sehr erheblich beschleunigt wird.
Die Linolensäureversuche wurden nicht mit dem Aceton-
pulver, sondern mit der frischgewonnenen Granulasuspension an-
gestellt. Dabei stieß ich auf eine Erscheinung, die als Alöglichkeit
vorauszusehen war: wenn nämlich das in der Granulasuspension
natürlich vorkommende Eisen als Sauerstoffüberträger wirkt, so
wird Zugabe einer Substanz, deren Oxydation durch Eisen kata-
lysiert werdenkann, keineswegs unter allen Umständen den
Gesamtverbrauch an Sauerstoff steigern, z. B. dann nicht,
wenn die zugesetzte Substanz dem oxydierten Eisen seinen Sauer-
stoff nur ebensoschnell oder langsamer fortnehmen kann, als die
oxydable Substanz des Systems selbst. Dieser Fall ist offenbar
für dieLinolcnsäure realisiert, denn der Sauerstoffverbrauch
steigt so gut wie nicht, wenn man sie zu der frischen
Granulasuspension zusetzt.
Wie wir oben gesehen haben, nimmt die Oxydationsgeschwin-
digkeit in der Granulasuspension dauernd ab, und wie wir weiter-
hin gesehen haben, hat nach diesem Abklingen Zusatz von Eisen
nur noch eine viel geringere Mehraufnahme von Sauerstoff zur
Folge als anfänglicher Eisenzusatz. Also: nachdem die Oxy-
dation der Granulasuspension abgeklungen ist, enthält
sie nur noch wenig durch Eisen oxydierbare Substanz.
Setzt man zu dieser Zeit Linolensäure zu, so bc-
obachtet man jetzt ein starkes Anwachsen des Sauer-
stof fverbr auchs.
Als Beispiel dieser überaus wichtigen Verhältnisse sei ein
Versuch in graphischer Darstellung (Figur 7) wiedergegeben. Die
verwendete Granulasuspension war ein wenig verdünnter als sonst,
damit ihr Sauerstoffverbrauch schnellcr nachließe (4 ccm hüilen-
wie unter dem Einfluß der andern Säuren, sondern 140 cmm
Sauerstoff verbraucht, also 70—80 cmm mehr. Es ist mir nicht
zweifelhaft, daß diese Ausnahmestellung der Weinsäure darauf
beruht, daß sie selbst unter der Eisenwirkung oxydiert wird.
c) Die Linoiensäure.
In a und b handelte es sich um Katalysen in stark saurem
Milieu, in dem möglicherweise Eisen aus nichtkatalysierfähiger
Form in katalysierfähige Form übergeführt worden sein könnte.
Es ist deshalb wichtig, daß auch bei Zugabe von
Linolensäure — deren gesättigte wäßrige Lösung nur ungemein
schwach sauer reagiert — die Oxydation in der Eisubstanz
sehr erheblich beschleunigt wird.
Die Linolensäureversuche wurden nicht mit dem Aceton-
pulver, sondern mit der frischgewonnenen Granulasuspension an-
gestellt. Dabei stieß ich auf eine Erscheinung, die als Alöglichkeit
vorauszusehen war: wenn nämlich das in der Granulasuspension
natürlich vorkommende Eisen als Sauerstoffüberträger wirkt, so
wird Zugabe einer Substanz, deren Oxydation durch Eisen kata-
lysiert werdenkann, keineswegs unter allen Umständen den
Gesamtverbrauch an Sauerstoff steigern, z. B. dann nicht,
wenn die zugesetzte Substanz dem oxydierten Eisen seinen Sauer-
stoff nur ebensoschnell oder langsamer fortnehmen kann, als die
oxydable Substanz des Systems selbst. Dieser Fall ist offenbar
für dieLinolcnsäure realisiert, denn der Sauerstoffverbrauch
steigt so gut wie nicht, wenn man sie zu der frischen
Granulasuspension zusetzt.
Wie wir oben gesehen haben, nimmt die Oxydationsgeschwin-
digkeit in der Granulasuspension dauernd ab, und wie wir weiter-
hin gesehen haben, hat nach diesem Abklingen Zusatz von Eisen
nur noch eine viel geringere Mehraufnahme von Sauerstoff zur
Folge als anfänglicher Eisenzusatz. Also: nachdem die Oxy-
dation der Granulasuspension abgeklungen ist, enthält
sie nur noch wenig durch Eisen oxydierbare Substanz.
Setzt man zu dieser Zeit Linolensäure zu, so bc-
obachtet man jetzt ein starkes Anwachsen des Sauer-
stof fverbr auchs.
Als Beispiel dieser überaus wichtigen Verhältnisse sei ein
Versuch in graphischer Darstellung (Figur 7) wiedergegeben. Die
verwendete Granulasuspension war ein wenig verdünnter als sonst,
damit ihr Sauerstoffverbrauch schnellcr nachließe (4 ccm hüilen-