Zur Organisation der Heteropoden.
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jektionen in die Körperhöhle war nie ein Partikelchen von Tusche
oder Karmin im Pericard wahrzunehmen, selbst wenn Leibes-
höhle, Herz und Arterien vollständig damit angefüllt waren.
Schon LEUCKART (1853) und GEGENBAUR (1855) unterscheiden
das Pericard vom Körpersinus, wenn sie sich auch bezüglich der
Abgrenzung beider Hohlräume nicht klar geworden sind. Nach
diesen Autoren stehen Pericard und Leibeshöhle in direkter Ver-
bindung. Auch REUPsen (1912) spricht noch von zahlreichen
Substanzlücken in der Pericardialwand. Tatsächlich ist aber das
Pericard vom venösen Körpersinus, genauer gesagt, sowohl vom
Perinuclearsinus als von der Körperhöhle vollständig abgeschlossen.
Nach vorne sowie lateral und z. T. auch medial hegt die
Pericardialhöhle unmittelbar der Körperwand an. Dorsalwärts
wird sie dadurch, daß das Atrium sich an die Körperwand heftet,
durch dieses vom Präatrialraum — einem Teil des Perinuclear-
sinus — abgeschnitten. Hinten wie ventralwärts grenzt das Peri-
card zwar an den Perinuclearsinus, aber auch dort ist die Pericar-
dialmembran vollständig geschlossen.
Dementsprechend dringt bei vitalen Injektionen in die Körper-
höhle niemals ein Partikelchen der injizierten Masse ins Peri-
card ein.
Damit erledigt sich die ältere Ansicht, daß durch Niere —
Renopericardialverbindung — Pericard Wasser von außen ins
Blut aufgenommen werden könne, ebenso wie die hauptsächlich
von JonET herrührende Behauptung, daß venöses Blut über das
Pericard in die Niere gelange, dort vom Harn befreit werde und
letzterer durch die äußere Nierenöffnung nach außen entleert
werde.
Wie bei allen Prosobranchiern, die bis jetzt exak-
ter untersucht wurden, hat auch bei Heteropoden die
Pericardialhöhle mit dem venösen Körpersinus keine
Verbindung.
Der Renopericardialkanal besteht dagegen [Fig. 8: Ren.-Peric.
Öffn.]. Am genauesten hat ihn GEGENBAUR erkannt, der als erster
Flimmerepithel an der inneren Nierenöffnung beschreibt. Zu ihrer
Behauptung, durch Niere und Pericard werde Wasser ins Blut
aufgenommen, hatte die älteren Autoren vor allem die Beobach-
tung geführt, daß bei den Pterobracheen der Nierensack Wasser
von außen aufpumpt. Es ist das in der Tat sehr leicht zu beobach-
ten. Die äußere Nierenöffnung [Fig. 8] schließt sich, sobald das
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jektionen in die Körperhöhle war nie ein Partikelchen von Tusche
oder Karmin im Pericard wahrzunehmen, selbst wenn Leibes-
höhle, Herz und Arterien vollständig damit angefüllt waren.
Schon LEUCKART (1853) und GEGENBAUR (1855) unterscheiden
das Pericard vom Körpersinus, wenn sie sich auch bezüglich der
Abgrenzung beider Hohlräume nicht klar geworden sind. Nach
diesen Autoren stehen Pericard und Leibeshöhle in direkter Ver-
bindung. Auch REUPsen (1912) spricht noch von zahlreichen
Substanzlücken in der Pericardialwand. Tatsächlich ist aber das
Pericard vom venösen Körpersinus, genauer gesagt, sowohl vom
Perinuclearsinus als von der Körperhöhle vollständig abgeschlossen.
Nach vorne sowie lateral und z. T. auch medial hegt die
Pericardialhöhle unmittelbar der Körperwand an. Dorsalwärts
wird sie dadurch, daß das Atrium sich an die Körperwand heftet,
durch dieses vom Präatrialraum — einem Teil des Perinuclear-
sinus — abgeschnitten. Hinten wie ventralwärts grenzt das Peri-
card zwar an den Perinuclearsinus, aber auch dort ist die Pericar-
dialmembran vollständig geschlossen.
Dementsprechend dringt bei vitalen Injektionen in die Körper-
höhle niemals ein Partikelchen der injizierten Masse ins Peri-
card ein.
Damit erledigt sich die ältere Ansicht, daß durch Niere —
Renopericardialverbindung — Pericard Wasser von außen ins
Blut aufgenommen werden könne, ebenso wie die hauptsächlich
von JonET herrührende Behauptung, daß venöses Blut über das
Pericard in die Niere gelange, dort vom Harn befreit werde und
letzterer durch die äußere Nierenöffnung nach außen entleert
werde.
Wie bei allen Prosobranchiern, die bis jetzt exak-
ter untersucht wurden, hat auch bei Heteropoden die
Pericardialhöhle mit dem venösen Körpersinus keine
Verbindung.
Der Renopericardialkanal besteht dagegen [Fig. 8: Ren.-Peric.
Öffn.]. Am genauesten hat ihn GEGENBAUR erkannt, der als erster
Flimmerepithel an der inneren Nierenöffnung beschreibt. Zu ihrer
Behauptung, durch Niere und Pericard werde Wasser ins Blut
aufgenommen, hatte die älteren Autoren vor allem die Beobach-
tung geführt, daß bei den Pterobracheen der Nierensack Wasser
von außen aufpumpt. Es ist das in der Tat sehr leicht zu beobach-
ten. Die äußere Nierenöffnung [Fig. 8] schließt sich, sobald das