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Kossel, Albrecht; Edlbacher, Siegfried; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1915, 3. Abhandlung): Beiträge zur chemischen Kenntnis der Echinodermen — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34101#0004
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4 (B. 3) A. Kosse] und S. Edlbacher.
mehrere Gramm und konnte somit etwas genauer untersucht
werden. Im Vergleich mit früheren Untersuchungen ergibt sich
aus unsern Analysen, daß die Histone eine Gruppe von Protein-
stoffen bilden, die untereinandcr verschieden sind.
Protamine haben wir bisher bei den Echinodermen nicht ge-
funden, diese bleiben daher nachunserenheutigen Kenntnisseneine
bestimmten Familien der Fische eigentümliche chemische Bildung.
Bei der chemischen Verarbeitung der Testikel von Astro-
pecten fiel der bedeutende Gehalt dieser Organe an Taurin auf.
Es zeigte sich dann, daß auch die Ovarien und die radialen Blind-
därme (Leberschläuche) dieses Asteroiden reich an Taurin sind.
Daneben fand sich GlykokoII und eine Substanz von der Zu-
sammensetzung C3II7NO2. Der Gehalt an Taurin ist ein so hoher,
daß man wohl eine nicht erhebliche Beteiligung dieser Sub-
stanz an dem Zustandekommen des osmotischen Drucks in den
Zellen annehmen kann. Für diese Auffassung ist es von Bedeutung,
daß das Taurin auch bei anderen poikilosmotischen^ Meeres-
bewohnern und zwar bei MoIIusken reichlich vorhanden ist. Es
ist bei Cephalopoden, Gastropoden, Lamellibranchiaten gefunden
worden, hingegen scheint es bei marinen Krebsen zu fehlen.
Die Verarbeitung des aikoholisch-ätherischen Extrakts der
Organe von Astropecten führte zur Auffindung von zwei neuen
Gliedern der Sterinreihe, welc-he wir als ,,SteIIasterin" und ,,AstroI"
bezeichnen. Das Stellasterin hat eine große Ähnlichkeit mit dem
Cholesterin aus den inneren Organen der Säugetiere und zugleich
mit dem Sitosterin (Phytosterin); es hat die Zusammensetzung
C27H44O. Von diesem Alkohol konnten auch das Acetat und das
Benzoat analysiert und die krystallographischen Verhältnisse so-
weit fest.gestellt werden, daß auf Grund derselben eine Wieder-
erkennung möglick ist.
Das Astrol steht in seinem Verkalten den höheren Alkoholen
der aliphatischen Reihe nähcr. Es entspricht der Formel C23H46O3.
Speziellei Teil.
A. Über ein Histon aus denTestikeln von Astropecten
aurantiacus.
Die aus ungefähr 50 Exempiaren gesammelten männlichen
Gescldechtsdrüsen wurden mit Alkohol ausgekocht und die Ex-
i Vgl. R. HöBER, Physikalische Ghemie der Zelle und der Gewebe,
1914, S. 37.
 
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