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Kossel, Albrecht; Edlbacher, Siegfried; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1915, 3. Abhandlung): Beiträge zur chemischen Kenntnis der Echinodermen — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34101#0007
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Beiträge zur chem. Kenntnis der Echinodermen.

(B. 3)7

Fraktion gab eine intensive Rotfärbung mit Diazobenzoisulfo-
säure bei Gegenwart von überschüssigem Natriumcarbonat,
wcfche weder auf Histidin noch auf Tyrosin bezogen werden konnte.
Letzteres war ausgeschiossen, da die MiLLONsche Reaktion in
dieser Fraktion fehlte, ersteres, weil die Farbstoffbiidung nach der
oben erwähnten Reaktion nicht eintrat, wenn die Lösung vor der
Einwirkung der Diazobenzolsuifosäure bei Gegenwart von Alkali
mit Benzoylchlorid geschüttelt war. Mit der Llntersuchung des
an Stelle des Histidins auftretenden Spaltungsprodukts sind wir
zurzeit noch beschäftigt.
Die aus den Testikein von Echinus acutus und Strongylocen-
trotus hvidus dargesteliten Histone zeigten im wesentiichen die
gleichen Eigenschaften, wie das Astropectenhiston. Auch sie
gaben weder die Tryptophanreaktion, noch die Schwefelblei-
färbung beim Erhitzen des Proteins mit einer Lösung von Blei-
oxyd in Natronlauge, wohl aber die MiLLONSche Reaktion. Im
Gegensatz zum Astropectenhiston ergab sich bei den beiden
Echinoidenhistonen bei der MonscHschen Probe mit K-Naphtol
eine starke Rotfärbung. Durch Ammoniak war das Strongylocen-
trotushiston in der Kälte leicht fällbar, während das aus Echinus
erhaltene Histon bei gewöhnlicher Temperatur nur eine Trübung
mit Ammoniak gab, welche sich erst auf Zusatz von ammoniakali-
scher Proteinlösung oder (ohne diesen Zusatz) beim Erhitzen zu
einem Niederschlag zusammenballte. Beim Echinushiston wurde
die Histopeptonreaktion in der oben erwähnten Weise angestellt;
sie fiel positiv aus.
B. Amidosäuren aus den Organen von Astropecten
aurantiacus.
Das Taurm wurde aus den radialen Btinddärmen, den
Testikeln und Ovarien gewonnen; es findet sich in diesen Organen
in freiem Zustande. Ein Teil des Taurins war durch den Alkohol
schon bei gewöhnlicher Temperatur, ein anderer Teil in der Siede-
hitze aufgenommen worden und schied sich nach mehrtägigem
Stehen an den Wandungen des Gefäßes kristahinisch ab oder konnte
durch Fällung mit Äther oder Aceton abgeschieden werden. In
ähnlicher Weise wurde das Taurin aus den Testikeln und Ovarien
erhalten. Durch Umkrystallisieren aus heißem Wasser, nötigen-
falls durch Alkohoifällung aus der wässerigen Lösung kann leicht
eine Reinigung erzieit werden.
 
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