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Kossel, Albrecht; Edlbacher, Siegfried; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1915, 3. Abhandlung): Beiträge zur chemischen Kenntnis der Echinodermen — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34101#0011
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Beiträge zur chem. Kenntnis der Echinodermen. (B. 3) 11
ihm für kleine Substanzmengen ausgearbeiteten Siedemethode
auszuführen. Diese ergaben für das Lösungsmittei Aceton.
M^ = 427
M^ = 440
Berechnet für SteHasterinacetat: M = 426.
Die krystaHographischen Untersuchungen, bei denen wir uns
der freundhchen Hiife des Herrn Professor WüLFiNG zu erfreuen
hatten, führten zu foigenden Ergebnissen.
Freies Stellasterin: Leistenförmige Kristahe mit grader
Auslöschung. Die Zonenachse liegt parallel dem mittleren opti-
schen Vektor (6). Auf dem Blättchen tritt im konvergenten Licht
eine optische Achse aus unter etwa 33° gegen die Normale. Die
Ebene der optischen Achsen steht senkrecht zur Längsausdehnung
der Blättchen. Der optische Charakter ist positiv.
Stellasterinacetat: Die Kryställcken stellen außerordent-
lich dünne Blättchen von rhombischem Umriß mit einem Winkel
von 70%° dar. Auf diesem Blättchen tritt eine optische Achse
fast senkrecht aus. Bei der unvollkommenen Ausbildung der
Krystähchen ist eine genaue Messung nicht möglich. Es wurden
zwischen optischer Achse in Luft und Plättchennormale Winkel
von 1° bis 6° gemessen. Die Ebene der optischen Achsen ha biert
etwa den spitzen Winkel der Rhomben. Der Achsenwinkel ist
groß, der optische Charakter positiv.
Für die Aufsuchung des Stellasterins wird es wichtig sein,
diese Krystalle mit denen anderer Sterine zu vergleichen.
Uber das Phytosterin liegen Beobachtungen von MüGGE
und WEiBULL vor, die wir der Chemischen Krystallographie von
GROTH entnehmen^: das Phytosterin bildet ,,mikroskopische
monokline Täfelchen {001 j, begrenzt von. (I00j, (llOj und zuweilen
(010{; (L10{:{100{ = 54°; Ebene der optischen Achsen (010j,
durch {001{ ein Achsenbild sichtbar/' Wir maßen noch an einem
von uns aus Sesamöl clargestellten Präparat von Phytosterin den
Winkel der optischen Achsen in Luft gegen die Plättchen-
normale zu etwa 50°.
Aus demselben Phytosterin steliten wir das Acetat dar; dasselbe
bildete mikroskopische leistenförmige Kristalle. Die Achsenebene
steht senkrecht zur Längsausdehnung derPlättchen, aisoZonen-
achse der Leisten paralle! dem mittleren optischen Vektor (6)

^ GROTH, Chemische Kristallographie, Bd. 3 (1910), 8. 525.
 
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