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Deecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 2. Abhandlung): Paläobiologische Studien — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34597#0016
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16 (B.2)

W. DEECKE :

so ändert sich die Skulptur bei bei Fo^Müz, bei AfMrc/h-
und bei 6erzPu-M7% usw. Bei weniger knotigen
Formen wie TVermea, ist wenigstens immer der Gewindeteil
des Gehäuses an der Naht verziert. Das gewährt einen Ausblick
auf die Ammonitenskulptur. Dickere Rippen, Knoten und Dornen
erscheinen zuerst an der Innenseite dann erst in der Mitte, drittens
auf der Externseite (FracAycera^efi,
usw.). Die allgemeine Orientierung des Tieres würde dazu passen;
in beiden Fällen ist es die Dorsalseite, an welcher die Änderung
kräftiger einsetzt. Ferner verläuft bei beiden Stämmen die Ver-
zierung schließlich am Ventralrande in Knotenreihen spiraler An-
ordnung aus (Basis der Pleurotomarien, Cerithien, FmFo usw. und
FracA?/cer%.y). Ich meine, wenn diese Auffassung richtig ist, sollte
man aufhören, auf kleine Skulpturunterschiede Ammonitenarten
zu begründen, und eher, wie früher QuENSTEDT, neuerdings wieder
WEPFER, die Formen mehr zusammenfassen. Betrachtet man die
verhältnismäßig einfachen Cerithien der obersten Kreide und des
Paleocäns und daneben die mannigfaltigen, dornigen, stachelichten
Formen des Pariser Grobkalkes, so ist das etwa dasselbe wie die
Psilonoten im unteren und die daraus entstandenen Aegoceraten
im mittleren Lias.
Bei den Lamellibranchiaten liegt die Skulptur aber durchweg
etwas anders. Gemeinsam ist sehr vielen Familien, daß die Skulp-
tur am Siphonalende kräftiger ist als an der Vorderseite. Hinten
beginnt vielfach z. B. bei den Unioniden die Knotung und Fal-
tung und greift dann auf die Vorderschale allmählich über. Ein
gutes Beispiel dafür ist oder Q/prfcardm oder Car-
dfüu Diese Knotung entsteht durch Aufkommen einer radialen Be-
rippung, welche auch hier durchweg die j üngere Verzierungsart ist.
Gehen wir die fossilen Gruppen durch, so sind die paläozoischen For-
men meistens glatt oder nur ganz grob bis breit gerippt (Ur%7?2772?/.y:'%)
oder fein (JVermea). Die erste wirklich stark skulpturierte Reihe
sind die mesozoischen Trigonien, bei welchen ja ebenfalls der
konzentrische Costaten-Typus in den triadischen Myophorien vor-
hergeht. Die Radialrippung äußert sich wie immer zuerst am
Hinterende durch Entwicklung der Arealkante, dann folgen
weitere Rippen nach vorn, dann Knotung hinten, endlich über die
ganze Schale. Das Endprodukt ist der Cardienhabitus der rezenten
Trigonien, die sog. Pectinatenskulptur. Wir haben genau den-
selben Gang der Umbildung bei UardfHTTu Erst glatte kleine Formen
 
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