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Deecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 2. Abhandlung): Paläobiologische Studien — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34597#0018
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18 (B.2)

W. DEECKE :

prägen (TWdncfuz, Afnre^, S'^ronz^^). Ob das nicht bei
den Ammoniten eine Lebensänderung vom kriechenden zu mehr
schwimmenden Stadium bedeutet ? Denn auch der rezente
soll in geschlechtsreifem Zustande schwimmend leben.
Anpassung an bestimmte Lebensweise ist fossil wieder-
holt zu konstatieren. Ich brauche keine der allgemein bekannten
Fälle zu erwähnen. Einen aber möchte ich hervorheben. Wir
sehen, daß die tertiären Naticiden sich mit einer Haftscheibe
runde kegelförmige Löcher in glatte Muscheln Fe?zM5-,
ZeHma) bohren. Solche angebohrten Schalen sind mir aus dem
älteren Tertiär bekannt, aber nicht aus Trias und Jura. Während
man in jedem fossilreicheren Tertiäraufschluß solche Stücke findet,
ist mir noch nie eine derartig verletzte Muschelschale aus dem
Jura vor Augen gekommen, obwohl wir dort ja oft massenhaft
Naticiden und Zweischaler zusammen beobachten (Calcaire ä
Natices und Pterocerien oder Unterkreide von Neufchätel). Die
bohrende Stelle des Fußes ist vielleicht eine Neuerwerbung und
die Anpassung an den Fraß von Muscheln wie der nahver-
wandten Capuliden an die Crinoidennahrung.
Eine ähnliche Lebensänderung vermute ich bei den kleinen
schon früher genannten Kreidebrachiopoden. Sonst sitzen die
Brachiopoden mit dem Stiele fest; die Valdivia-Expedition fischte
freischwimmende Terebratulinen mit weitverzweigtem Stiele, an
dem planktonische Foraminiferen saßen. Nun finden wir in der
weißen Kreide zahlreich winzige Zere&r6üMpn%-Arten (7W.
.yüüoüMÜa, graci^G und Argrnpe, (A. Z?acAf, Z?roa?A), welche zu den
vielen Globigerinen, Textularien usw. sehr gut mit solcher Lebens-
weise passen würden und mit diesen sedimentiert wurden.
Eine Eigentümlichkeit, die mir in ihrer Funktion ganz un-
erklärlich ist, besteht in der Lochbildung. Wir haben solche
bei den jurassisch-cretacischen Pygopen und bei den jungtertiären
und rezenten Scutelliden (Eacope und Verwandte). Bei beiden
kann man bis zu gewissem Grade die Entstehung verfolgen. Von
Zere&rafa^a A^pa^ia ist der Schritt zu Pyg. cPpApa nicht weit,
von den schwach am Hinterrande ausgebuchteten Scutellen
nicht weit zu ZAcope im Jugendstadium. Bei den Seeigeln, die
sich eingraben, mag durch die Ausschnitte und Löcher der Sand
besser wegzuschaffen sein, der sonst die breite Basisfläche entlang
wandern muß. Aber bei den festsitzenden Pygopiden weiß ich
keine Erklärung, höchstens wäre an Erleichterung der Schale zu
 
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