Paläobiologische Studien.
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den und ähnliche kleine Stöcke, die Montlivaultien durch die
Actinien, Gyclolites durch Fungia. Wohl haben die Korallen
im Paläozoikum einen ersten Anlauf zum stark deudroiden Typus
genommen, welcher aber stecken blieb, dann einen zweiten mit
den sog. Lithodendren der Trias, jedoch erst nach dem Mesozoikum
zum dritten Male durch die Madreporiden und Pocilloporen mit
Erfolg aufgenommen wurde. — Dagegen fragt man sich wieder,
was hat im Gesamtbilde der Faunen die Crinoiden verdrängt und
ersetzt? Auf den Riffen möchte ich die dendroiden Korallen
dafür ansehen, da sonst jene Tiere die nährstoffreichen Außen-,
Ober- und Innenseiten strichweise überkleideten, aber neben den
üppig wuchernden Madreporen kaum Raum haben würden. Es wäre
ferner möglich, daß Gorgoniden und Meerestange den Crinoiden
anderswo den Platz raubten. Noch schwieriger liegt die Sache mit
Cystideen und Blastoiden, über welche ich in dieser Hinsicht gar
keine Vorstellung habe, außer dem was oben über ihr Verhältnis
zu den Crinoiden gesagt wurde. Soviel ist gewiß: das Gefesselt-
sein an den Roden hat dem ganzen Echinodermenstamme nicht
mehr zugesagt, da die sessile Typen immer weniger werden und
sich neue nicht entwickelten. Also gerade umgekehrt verhalten
sie sich w ie die Zweischaler, von denen immer neue sessile Gattungen
auftreten und gerade auf so w*eite Flächen herrschend werden, wie
es einst die Crinoiden waren. Die Korallenriffe, welche im Silur
und Devon diese Tiere und Rrachiopoden in Menge enthalten und
nur als Seltenheiten TfeguU&m, Aw&oM-ycAm und FkerzVen führen,
sind in Jura und Kreide voll von Pe<ye%, vor allem
von AVcer^, Hippuriten, Requienien, Caprinen, eine Erscheinung, die
mit den ohertriadischen Megalodonten und Dicerocardien einsetzt
und heute mit Austern, Spondyliden, TK&nwa und Rippopn^
weiter geht. — In diese Reihe der Erscheinungen gehört die Ent-
faltung der festsitzenden Würmer, denen wir erst seit der Jurazeit
reichlicher und zwar in zunehmendem Maße begegnen. In dem
Hauptoolith beginnen diese Tiere gesteinsbildend zu werden, sind
massenhaft im Urgon (N. .snciodG, haben dann aber nur
in den Tropen die üppige Weiterbildung erfahren (Bahamas-
inseln mit Serpulin-Atolls). Sie werden seit dem mittleren Tertiär
ihrerseits bedrängt von Ferme^, NAAynarm und Genossen. —
Eine Neuerscheinung ist trotz ihres hohen Alters das Aufblühen
der Balaniden. Möglich bleibt, daß die Dünne und die leichtere
Zerstörbarkeit von Uferabsätzen uns aus älteren Formationen die
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den und ähnliche kleine Stöcke, die Montlivaultien durch die
Actinien, Gyclolites durch Fungia. Wohl haben die Korallen
im Paläozoikum einen ersten Anlauf zum stark deudroiden Typus
genommen, welcher aber stecken blieb, dann einen zweiten mit
den sog. Lithodendren der Trias, jedoch erst nach dem Mesozoikum
zum dritten Male durch die Madreporiden und Pocilloporen mit
Erfolg aufgenommen wurde. — Dagegen fragt man sich wieder,
was hat im Gesamtbilde der Faunen die Crinoiden verdrängt und
ersetzt? Auf den Riffen möchte ich die dendroiden Korallen
dafür ansehen, da sonst jene Tiere die nährstoffreichen Außen-,
Ober- und Innenseiten strichweise überkleideten, aber neben den
üppig wuchernden Madreporen kaum Raum haben würden. Es wäre
ferner möglich, daß Gorgoniden und Meerestange den Crinoiden
anderswo den Platz raubten. Noch schwieriger liegt die Sache mit
Cystideen und Blastoiden, über welche ich in dieser Hinsicht gar
keine Vorstellung habe, außer dem was oben über ihr Verhältnis
zu den Crinoiden gesagt wurde. Soviel ist gewiß: das Gefesselt-
sein an den Roden hat dem ganzen Echinodermenstamme nicht
mehr zugesagt, da die sessile Typen immer weniger werden und
sich neue nicht entwickelten. Also gerade umgekehrt verhalten
sie sich w ie die Zweischaler, von denen immer neue sessile Gattungen
auftreten und gerade auf so w*eite Flächen herrschend werden, wie
es einst die Crinoiden waren. Die Korallenriffe, welche im Silur
und Devon diese Tiere und Rrachiopoden in Menge enthalten und
nur als Seltenheiten TfeguU&m, Aw&oM-ycAm und FkerzVen führen,
sind in Jura und Kreide voll von Pe<ye%, vor allem
von AVcer^, Hippuriten, Requienien, Caprinen, eine Erscheinung, die
mit den ohertriadischen Megalodonten und Dicerocardien einsetzt
und heute mit Austern, Spondyliden, TK&nwa und Rippopn^
weiter geht. — In diese Reihe der Erscheinungen gehört die Ent-
faltung der festsitzenden Würmer, denen wir erst seit der Jurazeit
reichlicher und zwar in zunehmendem Maße begegnen. In dem
Hauptoolith beginnen diese Tiere gesteinsbildend zu werden, sind
massenhaft im Urgon (N. .snciodG, haben dann aber nur
in den Tropen die üppige Weiterbildung erfahren (Bahamas-
inseln mit Serpulin-Atolls). Sie werden seit dem mittleren Tertiär
ihrerseits bedrängt von Ferme^, NAAynarm und Genossen. —
Eine Neuerscheinung ist trotz ihres hohen Alters das Aufblühen
der Balaniden. Möglich bleibt, daß die Dünne und die leichtere
Zerstörbarkeit von Uferabsätzen uns aus älteren Formationen die