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Deecke, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 2. Abhandlung): Paläobiologische Studien — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34597#0032
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(B. 2)

W. DEECKE :

Nicht selten vereinigen sich zwei oder drei solcher Gruppen
nach Menge und Ausschließlichkeit, z. B. und Nerpuhr im
ostpreußischen Cenoman, ferner in den Knorritonen des süd-
deutschen Doggers AMorN, und Nerpnh?
drittens Apiocriniden und Brachiopoden im Liasmarmor
von Arzo; dann sind es aber, wie diese Beispiele dartun, Tiere
von recht verschiedenen Gruppen, daher auf verschiedene Nahrung-
angewiesen und nebeneinander duldbar.
Schwieriger wird die Erklärung bei den beweglichen Formen.
Wenn wir Mergel der unteren Kreide beobachten, in denen Tausende
von Toxastern und zwar nur diese stecken, oder Tertiärtone, in
denen ein Brachyure neben dem anderen sitzt und kaum etwas
anderes vorkommt, so ist zwar das Eingraben dieser Tiere in den
Schlamm wohl ein Grund dieser Häufung, aber warum fehlt alles
Übrige ? Bei den Turritellen-, Cerithien- und Citharellenkalken
handelt es sich in der Regel um Strandsedimente und Zusammen-
schwemmung toter Gehäuse. Das Gleiche möchte ich bei den
Grapholithenschiefern und bei manchen Pentacrinusbänken ver-
muten (Tuberkulatuszone des Lias x in Südwestdeutschland und
Pentacrinitenbank im obersten Opalinuston) und schließe dies
aus dem hohen Bitumengehalt (z. B. Ölschiefer), dem Auftreten
von sog. Seegras oder von Wellenspuren und Zopfplatten resp.
Ln^ceAopApcuy. In den Grapholithenschiefern sind Oboliden, in
den basischen die nahverwandten Discinen charakteristische Be-
gleiter. Als Zusammenhäufung post mortem lassen sich auch die
AeyA/A-Reste im cambrischen Sandsteine Oelands auf-
fassen, weil die Mehrzahl zerfallen und zerbrochen ist. Warum ist
aber eigentlich gar nichts anderes darin ? Bei den Trilobiten
steigert sich die Schwierigkeit des Verständnisses, weil vir über
die Lebensweise der Tiere gar nichts wissen. Das gilt ebenso
von den Fusulinen, Nummuliten, Orbitolinen, Orbitoiden, von den
Hyolithen inklusive Conularien, den Ammoniten und Belemniten.
In all diesen Fällen handelt es sich darum, ob die Tiere bei
Lebzeiten oder nach dem Absterben planktonisch waren. Das erste
ist wohl den Belemniten eigen gewesen, beides den Nautiloiden
und Ammoniten. Bei den großen Foraminiferen ist keine Ent-
scheidung möglich. Kollege Jon. WALTHER äußerte mir münd-
lich die Vermutung, daß im Kanalsystem von VnmmMAAy Luft
enthalten gewesen sein könne und daß die Tiere dann automatisch,
geschwommen hätten und daher in alle Sedimente verfrachtet
 
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