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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 4. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Erster Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34599#0044
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4 (B. 4)

G. KLEBs:

bildung der Prothallienfläche, und LiFE (1907) bestätigte die Re-
sultate (vgl. die Literaturübersicht S. 11).
Meine Untersuchungen mit Tageslicht dienten nur dazu, die
Resultate, die bei elektrischer Beleuchtung erhalten worden waren,
zu kontrollieren. Ein genauer Vergleich ist erst möglich bei Be-
rücksichtigung der spektralen Zusammensetzung.
Im Dezember bis Februar wurden Kulturen der Sporen von
auf Agar-f-O.lKnop in die kühlere Abteilung
des Institutsgewächshauses auf einem Glasgestell erhöht auf-
gestellt. Nach den täglichen Messungen eines Maximum- und
Minimumthermometers ergaben sich folgende Werte:

Durchschnitts- mittleres
Temp. Minimum
1. XII.—31. XII. 1914 19.5° 22.5°
1.1.—31. 1.1915 18.5° 21°
1.11.—28. II. 1915 20.5" 24.6"

mittleres
Maximum
16.1"
15.5"
16.4"

Die Durchschnittstemperatur bewegte sich zwischen 19 und
20°. Im Dezember und Januar herrschte durchweg trübes Wetter;
erst im Februar zeigte sich die Sonne an einer Reihe von Tagen
und erhöhte auch die Temperaturen. Über die Zeit der Keimung
und Prothallienbildung geben die Versuche Aufschluß:

Anfang der
Erste Keimung
Erste Prothalliumbildung
Versuche
in Tagen
in Tagen
1. 3. XII.
5
11
2. 17. XII.
5
11
3. 19. XII.
4
9
4. 5. 1.
5
11
5. 21. 11.
5
10

Das Tageslicht mit der geringen Lichtmenge des Dezembers reicht
völlig aus, um in der derTemperaturvon ca. 19—20° entsprechenden
Zeit die Keimung und Prothallienbildung hervorzurufen. Die Ver-
kürzung der Zeit bei Versuch 3 rührt wahrscheinlich von einer
direkten Sonnenbeleuchtung her. In meinen täglichen Aufzeich-
nungen über das Wetter finde ich für den 22. XII. sonniges Wetter
angegeben. Ich bestimmte dann in einer Reihe von Versuchen,
wie viel Lichtstunden für die Prozesse nötig sind, indem ich die
Kulturen eine gewisse Zeit belichtete und dann an der gleichen
Stelle im Gewächshaus verdunkelte, so daß ein erheblicher Tempe-
raturunterschied nicht in Frage kam. Bei den kurzen Belichtungen
nahm ich dafür die Mittagsstunden:
 
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