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Ernst, Paul; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 5. Abhandlung): Julius Arnold in seinen Arbeiten: Vortrag ... — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34600#0014
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14 (B. 5)

P. ERNST :

Solche Zellfallen fanden zeitweise Unterkunft in anderen
Tieren, damit die Lebensbedingungen günstig blieben und doch
keine Gewebezellen hinzutreten und das Bild verwischen konnten.
Bei solcher Behandlung traten schon nach 6—12 Std. Zellen mit
fädigen Ausläufern, spindelförmige und spießartige Zellen und ver-
ästigte Formen mit Netzverbindungen auf, was alles eher für
fortschreitende Umwandlung der Zellen spricht, als für Untergang,
dem sie nach Ansicht der Gegner geweiht sein sollten. Auch wenn
statt Markplättchen Binsenröhrchen gewählt und durch Paraffin
verschlossen worden, konnten dieselben fortschreitenden Umwand-
lungsformen erzielt werden, ebenso um Weizenkörner herum, die
in den Lymphsack oder ins Blut gebracht worden waren. Neben
spindelförmigen und verästigten Zellen stellten sich große Formen
mit bläschenförmigen Kernen und mehrkernige, sogar Biesen-
zellen ein. Auch diese letzten Formen waren durchaus nicht der
Entartung verfallen, wie oft behauptet wird. Trotz dieser pro-
gressiven Metamorphose der Zellen gibt ARNOLD zu, daß die Wan-
derzellen vielleicht nur transitorische und provisorische Bedeutung
im jungen Gewebe haben und durch allmählich einwachsende
bleibende dem Gewebe entstammende bodenständige Zellen ersetzt
werden mögen. Für den Warmblüter verwendete er Weizen-
griesinjektion ins Blut und sah an diesen Fremdkörpern Riesen-
zellen auftauchen, die er nur aus den Leukocyten des Blutes ableiten
konnte.
Nun hat aber die Regeneration nicht nur die Scharten aus-
zuwetzen, die die Entzündung hinterlassen hat, sondern jede Wunde
zu schließen, jede Lücke auszufüllen, jede Durchtrennung zu ver-
hindern und jede Unterbrechung zu überbrücken ist ihr Werk.
Sie steht im Mittelpunkt der Wundheilung. Die Überhäutung der
Wunde fesselte ARNOLDS Aufmerksamkeit. Entsteht die neue die
Wunde deckende Oberhautschicht aus ihresgleichen nur vom Wund-
rande her oder auch aus dem Granulationsgewebe der Wundfläche ?
ARNOLD verteidigte diese letztere These auf Grund von Versuchen,
in denen er die Schleimhaut des harten Gaumens beim Hund ent-
fernte. Trotz gründlicher und wiederholter Zerstörung der vom
Wundrande gelieferten Überhäutung sah er mehrmals mitten auf
der Wundfläche Epithelinseln auftauchen, ohne daß also eine
Beteiligung zurückgebliebener Epithelien bei ihrer Entstehung
angenommen werden konnte. Da er nun eine direkte Umwandlung
von Bindegewebszellen in Epithelzellen auch nicht annehmen
 
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