Julius Arnold in seinen Arbeiten.
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ab zielten, diese Granula und Fadenkörner und Körnerreihen zu
beschäftigen, ihnen Arbeit zuzuweisen, Fragen und Aufgaben zu
stellen, ihnen Stoffe anzubieten, die sie zu speichern, umzusetzen,
zu verdichten, für die Ausscheidung vorzubereiten hatten. Wenn
auch vielleicht die Plasmosomenlehre noch manche Anfechtung
zu bestehen, manche Veränderung zu erleiden haben wird, so wird
doch noch für lange Zeit von ARNOLDS unermeßlichem Schatz von
Beobachtungen gezehrt werden können, denn sein scharfes Auge
wetteiferte mit seiner unbestechlichen Wahrheitsliebe.
Es leuchtet ein, daß für diese Versuche nur Stoffe in Betracht
kommen, die wir im mikroskopischen Präparat wieder erkennen
können, auf Grund wirklicher chemischer Reaktionen oder wenig-
stens empirischer Färbungen, die auf solche Stoffe ausprobiert
sind. Zellen mit ausgeprägter Architektur und Struktur, wie
Nieren-, Magen-, Darmzellen und Muskelfasern, erweisen sich be-
sonders für Glykogen, die tierische Stärke, ein für den Stoffwechsel
hochwichtiges Kohlehydrat empfänglich, und da zeigt es sich, daß
in den Nieren die Stäbchen, an Darmepithelien die Mitochondrien,
in den Muskelfasern die Sarkosomen Glykogen zu speichern, viel-
leicht auch synthetisch aus gereichtem Zucker zu bilden vermögen.
Am Muskel sind es ganz bestimmte Granula an der sogenannten
Linie J, die Glykogen binden, dieselben, die solche Fähigkeit auch
Fett und Oxydations-Fermenten gegenüber ausüben. Die Fett-
synthese wird gegenüber Ölen, Seifen, Myelin geübt von Leuko-
cyten, Bindegewebszellen, Epithelien und Drüsenzellen, die mit
jenen Stoffen gefüttert werden. Freie Zellen wie Leukocyten fängt
man in Hollundermarkplättchen, bringt sie mit den gewünschten
Stoffen in Berührung und betrachtet sie stundenlang in der Glas-
kammer im hohlgeschliffenen Objektträger, eine äußerst saubere,
zierliche und zuverlässige Methode. Dabei wirken immer haupt-
sächlich die Granula als Adsorptionszentren für die Bindung.
Brachte man Eisen in gelöster oder ungelöster Form mit Leuko-
cyten oder Knochenmarkzellen in Berührung, so zeigten Granula
und Fäden bald die Eisenreaktion, bei anderer Versuchsanordnung
und bei hämolytischen Krankheiten mit Zerstörung der Blut-
körper wurde das Bluteisen in Leber- und Nierenzellen assimiliert
und gespeichert, bei Stauungszuständen in Lungen- und Leber-
zellen. Ähnliches läßt sich von den körpereigenen Pigmenten, von
fettverwandten Verbrauchs- und Abnutzungspigmenten, von
Schleim, von Kalk berichten, für die wir alle gute und zuverlässige
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ab zielten, diese Granula und Fadenkörner und Körnerreihen zu
beschäftigen, ihnen Arbeit zuzuweisen, Fragen und Aufgaben zu
stellen, ihnen Stoffe anzubieten, die sie zu speichern, umzusetzen,
zu verdichten, für die Ausscheidung vorzubereiten hatten. Wenn
auch vielleicht die Plasmosomenlehre noch manche Anfechtung
zu bestehen, manche Veränderung zu erleiden haben wird, so wird
doch noch für lange Zeit von ARNOLDS unermeßlichem Schatz von
Beobachtungen gezehrt werden können, denn sein scharfes Auge
wetteiferte mit seiner unbestechlichen Wahrheitsliebe.
Es leuchtet ein, daß für diese Versuche nur Stoffe in Betracht
kommen, die wir im mikroskopischen Präparat wieder erkennen
können, auf Grund wirklicher chemischer Reaktionen oder wenig-
stens empirischer Färbungen, die auf solche Stoffe ausprobiert
sind. Zellen mit ausgeprägter Architektur und Struktur, wie
Nieren-, Magen-, Darmzellen und Muskelfasern, erweisen sich be-
sonders für Glykogen, die tierische Stärke, ein für den Stoffwechsel
hochwichtiges Kohlehydrat empfänglich, und da zeigt es sich, daß
in den Nieren die Stäbchen, an Darmepithelien die Mitochondrien,
in den Muskelfasern die Sarkosomen Glykogen zu speichern, viel-
leicht auch synthetisch aus gereichtem Zucker zu bilden vermögen.
Am Muskel sind es ganz bestimmte Granula an der sogenannten
Linie J, die Glykogen binden, dieselben, die solche Fähigkeit auch
Fett und Oxydations-Fermenten gegenüber ausüben. Die Fett-
synthese wird gegenüber Ölen, Seifen, Myelin geübt von Leuko-
cyten, Bindegewebszellen, Epithelien und Drüsenzellen, die mit
jenen Stoffen gefüttert werden. Freie Zellen wie Leukocyten fängt
man in Hollundermarkplättchen, bringt sie mit den gewünschten
Stoffen in Berührung und betrachtet sie stundenlang in der Glas-
kammer im hohlgeschliffenen Objektträger, eine äußerst saubere,
zierliche und zuverlässige Methode. Dabei wirken immer haupt-
sächlich die Granula als Adsorptionszentren für die Bindung.
Brachte man Eisen in gelöster oder ungelöster Form mit Leuko-
cyten oder Knochenmarkzellen in Berührung, so zeigten Granula
und Fäden bald die Eisenreaktion, bei anderer Versuchsanordnung
und bei hämolytischen Krankheiten mit Zerstörung der Blut-
körper wurde das Bluteisen in Leber- und Nierenzellen assimiliert
und gespeichert, bei Stauungszuständen in Lungen- und Leber-
zellen. Ähnliches läßt sich von den körpereigenen Pigmenten, von
fettverwandten Verbrauchs- und Abnutzungspigmenten, von
Schleim, von Kalk berichten, für die wir alle gute und zuverlässige