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Lauterborn, Robert; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 6. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: I. Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34601#0006
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6(B. 6)

ROBERT LAUTERBORN:

weit. Im übrigen konnte in dem engen Rahmen dieser Arbeit
überall nur das Wesentliche hervorgehoben und manches nur
angedeutet werden. Ausführliche Schilderungen müssen einer
zusammenfassenden Biologie des Rheinstromes Vorbehalten blei-
ben, die mich seit einer Reihe von Jahren beschäftigt. Dort sollen
auch die allgemeinen hydrographischen Grundlagen, weiter die
Nebenflüsse sowie die Literatur eingehender berücksichtigt werden,
als dies hier möglich war.
Es ist mir schließlich noch eine angenehme Pflicht, der Heidel-
berger Akademie der Wissenschaften für die Förderung
meiner Studien auch hier den geziemenden Dank abzustatten.
Gleichen Dank schulde ich auch dem Großherzogi. Badischen
Ministerium für Kultus und Unterricht, das mir durch Zu-
wendung von Mitteln aus der von Kettner-Stiftung eine wieder-
holte Untersuchung des Schweizer Rheins sowie des Rheins in den
Niederlanden ermöglichte^.

Grundlinien der geologischen Entwicklung und
Besiedelung des Rheinstroms.
Die hohe biogeographische Bedeutung deß Rheins für das
mittlere Europa besteht vor allem darin, daß derselbe eine direkte
Verbindung der Alpen mit einem Nordmeere herstellt. Diese Ver-
bindung ist geologisch verhältnismäßig noch nicht sehr alt. Noch
im Pliozän strömten die alpinen Zuflüsse des jetzigen Hochrheins
mit diesem durch die Burgundische Pforte der Rhone und damit
dem Mittelmeere zu. Erst das ältere Diluvium brachte durch fort-
schreitendes Einsinken der Oberrheinischen Tiefebene die Ablen-
kung des ,,Rhone-Rheins" nach Norden und die Angliederung an
jenen ,,Ur-Rhein", der bereits im Pliozän in der Richtung des
heutigen Mittel- und Niederrheins seine Fluten der Nordsee zutrug.
Ein drittes Teilstück des Rheinsystems bildet die Strecke von der
i In der Schweiz bin ich den Herren Professor Dr. P. HAGER-Disentis,
Dr. SuLGER-BüEL-Rheineck, Dr. E. BAUMANN-Zürich, Dr. Ris-Rheinau, in
Holland den Herren Dr. REDEKE-Helder und Dr. GoETHART-Leiden für
freundliche Führung in ihre Untersuchungsgebiete und manche Auskunft
zum Danke verpflichtet. In zweifelhaften Fragen der Bodensee-Geologie
hatte ich an meinem Freunde Professor ScHMiDLE-Konstanz den besten
Berater.
 
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