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Lauterborn, Robert; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 6. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: I. Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34601#0017
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Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. (B. 6) 17

versehene Larve von LipoTtenrn bewohnt die Steine
des Vorderrheins bei Disentis. Etwas zahlreicher sind Perliden
(PeH%, UADroperAx, Dic^t/op^erpa?) und Ephemeriden (jEcdynrn^,
A*pgorH^, die bis in die höchsten Quellbäche einporsteigen.
Von Trichopteren sind im Gebiet des eigentlichen Vorder- und
Hinterrheins bis jetzt folgende Arten mit rheophilen Larven be-
kannt geworden^: Z?Ap%copAihz. ctUgwAy, Z?A. Zfp&op-
PAiUpa^unmy Z?er%e% pn^nfu, Limn-opAt^n^
A^e/mpAp^ai picico/wfy,
di^coDr, Dr. cArp^o^M, Dr. Mol-
lusken habe ich (ebenso wie Bryozoen und Spongillen) im Quell-
rhein selbst bisher völlig vermißt; ich fand nur ein PMidinnt in
einem Gießen des Hinterrheins bei Sufers, pcrcger im
Gießen bei Rothenbrunnen im Domleschg. Unter den Fischen
geht LmMd /%Ho bis weit in die Alpenregion und findet sich hier
auch in den Seen, die nicht unmittelbar von Gletscherwassern ge-
speist werden. Vom Bodensee steigt die Seeforelle,
hier Rheinanke genannt, alljährlich zum Laichen in den Quell-
rhein auf, im Vorderrhein bis über Truns (865 m), im trüberen
Hinterrhein weniger weit; sie ist auch in verschiedene Seen z. B.
den Tomasee verpflanzt worden. Recht verbreitet ist weiter die
Eliritze (PAoakmn? pAoaAmW und der Kaulkopf (Uo^M^ goArn).
Altwasser. — Der ganze Charakter des Quellrheins bringt
es mit sich, daß stille Buchten und Altwasser hier nur in ganz be-
scheidenem Maße zur Entwicklung gelangen. Kleine Tümpel mit
klarem Wasser finden sich bereits in der alpinen und subalpinen
Stufe da und dort entlang des Flusses, so beispielsweise bei dem
Orte Hinterrhein (1600 m), hier mit reicher Entwicklung von
Grünalgen wie AfAnpAidiMm /uUcüMTW, Pediastreen, Scenedesmen.
Größere und tiefere Tümpel zeigt der Vorderrhein bei Disentis
(1000 m): Becken mit blaugrünem Wasser, in Geröllboden einge-
senkt, umsäumt von Erlen und Weiden und durchsetzt mit Horsten
von /Axccidn.?, dessen Büsche zahlreiche Algen wie
ZWppo^Arhr %e7MA3, Zh^AocAue^e, UU^Ariai, dZicro-
Aiennide TneRo&w, rahmen,
i Eine Zusammenstellung der bisher im Bündner Rheingebiet beobach-
teten Trichopteren erhielt ich von Herrn Dr. F. Ris-Rheinau. Die Bemer-
kung dieses Forschers über die verhältnismäßige Armut an Trichopteren im
oberen Teil des Vorderrheins deckt sich durchaus mit meinen eigenen Be-
obachtungen.

Sitzungsberichte^ neideIb.Akad.,math.-nat. Kl. B. 1916. 6. Abh.

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