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Lauterborn, Robert; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 6. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: I. Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34601#0038
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8(B. 6)

ROBERT LAUTERBORN:

NcA. A/72gA?/%ce%, UuUfAri^ parzepTtn, PicAo^Arz^ gz/pw-
pAzhz etc. überzogen sind; auch NcAzz^A7Y2 und PAu^urm
AaeTTtuP^ sind nicht selten. Vielfach erscheinen diese Gerolle
als sog. Furchensteine ausgebildet, bei denen die Kalkkruste
von mäandrisch gewundenen Furchen durchzogen ist, die auch
auf das Gestein übergreifen. Nach BAUMANN und ScHMiDLE wäre
die Entstehung dieser vielumstrittenen Gebilde hauptsächlich
darauf zurückzuführen, daß bei der winterlichen Trockenlage
sowie durch Fraßgänge von Insektenlarven in den Kalkkrusten
Risse und Spalten entstehen, in denen gesteinzerstörende Algen
wie P?/eMococcn5' 7ziger, PPc%07ze77t% %7me und PA 6mz-
groRpa codzbP/em etc., von der Brandung unterstützt, ihre Tätig-
keit entfalten, während die übrigen Teile des Steines durch die
dicken Algenkrusten von diesen Angriffen bewahrt blieben. Von
Tieren leben an diesen Gerollen TAz/cPu grAsea, Pre&Uce/Az $MA<Z7Z%,
PU^o^ipAonm co7?zpd%72a;(%, GaTTZTTZurzz^ puP^r, <Z(pz<zPcMS,
Larven von PydropPAz, und Ag7\zz/P% etc.
3. Die Tiefenregion. — Läßt man, wie üblich, die eigent-
liche Tiefenregion mit dem Verschwinden der Makrophyten-Vege-
tation, vor allem der Characeen ihren Anfang nehmen, so beginnt
dieselbe im Obersee bei etwa 30 m, im Untersee bei etwa 17 m,
ohne daß aber in diesem seichteren Becken eine auch nur einiger-
maßen scharfe Grenze gegen die Uferregion zu ziehen wäre. Das
ausschließliche Substrat der hier lebenden Organismen bildet
weithin der öde einförmige Schlick, der in größeren Tiefen durch
den Druck der über ihm lastenden Wassermassen eine große Festig-
keit erhälU; er ist durchsetzt mit Resten herabgesunkener Plank-
tonorganismen, die zahlreichen Tiefseetieren als Nahrung dienen.
In diesen dunkeln und kalten Regionen tritt die assimilierende
Pflanzenwelt naturgemäß ganz zurück. Den Schlick des Unter-
sees durchziehen in Tiefen von 10—45 m, am häufigsten zwischen
15—20 m, die von Gallertscheiden umhüllten Fadenbündel der
Schwefelbakterie PAApUc<z PcATTtüAeA Im Obersee fand KiRCH-
NER in Tiefen von 75 m PeggAzüxz <zPa, P. <z7Y7cA7toz&% und (UcP-
Pporzb pro/nndu, in 160—200 m noch einzelne lebende Zellen der
Diatomee C?/777<zü7ppM7'a die ich zusammen mit U. ePzpPcu
ebenfalls noch 130 m tief nachweisen konnte. Von Tieren der
i Entlang der Dampferlinien finden sich im Schlick überall zahlreiche
Schlackenstücke, die vielen Tiefseetieren Unterschlupf gewähren.
 
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