50 (B. 6)
ROBERT LAUTERBORN:
Plankton. — Der Rhein entführt dem Bodensee ständig
beträchtliche Mengen von Plankton, das zu einem großen Teile
auch ungeschädigt über den Absturz des Rheinfalls hinabgelangt.
Unmittelbar unter dem Fall habe ich sehr zahlreiche Diatomeen
wie A^erzozze^zz ^rzzcz^Ozzzz, Nz/zze&YZ deFczzfz^z7?zzz, Fragikuhn cro-
ü)7ze7?Ms, Q/ch^zdhz ^odzzzzzzczz, U. ^oczzz/N, G. Tzze/o^zrozde^, gepanzerte
Rotatorien wie ^07zgGpz7Zzz, Azzzzrzzezz cocMenrb, Gope-
poden, auch zärtere Formen wie 7?AzzpAzdocy^R^ ^ezzzzzzzz, Dzzzo^ryozz,
GerzzUzzzzz, &e?Por zzzger, N?/7zcAzze^zz pecRzzzz^zz, Daphniden wie Z?o$-
nzzzzzz coregozzz, DzzpAzzzzz /tz/zHzzzzz, lebend erbeutet; erst der Auf-
prall an die Felsen der Stromschnellen weiter abwärts scheint der
Mehrzahl der Tiere gefährlich zu werden, während die Diatomeen
auch hier meist glatt hinübergleiten. Eine weitere Bereicherung
des Planktons bringt die Aare aus ihren zahlreichen Seen, ganz
besonders aus dem Züricher See. Dieses Aare-Plankton ist charak-
terisiert durch das Vorkommen von (Ucz^zzOrzzz rn&e^cgzz^, Ttz&eL
hzrzn /ezze^D'zz^zz var. %$il6rzo7ze&)z&3, AfeD^zrzz zbAuzdzcn var. AeL
ceAczz, die fortan die eigentlichen Leitformen des Rheinplanktons
darstellen: sie finden sich von hier ab im ganzen Strom bis zu dessen
Mündung sowie in allen offenen Buchten, Altwassern und Häfen;
den geschlossenen Altwassern sowie den Nebenflüssen fehlen sie
bis jetzt völlig. Bemerkenswert ist, daß das Auftreten dieser Leit-
formen im Rhein noch recht jungen Datums ist: ZAAe/Avztz er-
schien im Züricher See in Massenentfaltung zuerst 1896, ZDcz^cz-
hzruz 1898, AfehzArzz um 1905; in denselben Jahren konnte ich die
Arten auch im Oberrhein nachweisen, wo sie vorher, seit Beginn
meiner Studien im Jahre 1891 niemals zur Beobachtung gelangt
warenL
Pedon. — Die Sohle und Ufer des Hochrheins, soweit sie
nicht aus anstehendem Fels bestehen, sind meist mit wenig be-
wegten Kies- und Geröllablagerungen bedeckt; oberhalb de&
Rheinfalls tritt auch fester sandiger Schlick auf. Daneben finden
sich am Grunde stellenweise jene eigenartigen vegetabilischen Kalk-
tuffgerölle, die bereits im Seerhein auftraten. Sie bilden meist
barrenartig verkittete Bänke bei Stein, Hemmishofen, in der
i Eine Erklärung für die plötzlichen Massenentfaltungen von OsczAn-
Zorza, La&eMa/-za und üfeZoszra habe ich in meiner Arbeit über die Vegetation
des Oberrheins (1910) zu geben versucht. Daselbst findet sich auch (S. 4601
eine vergleichende Gegenüberstellung des Planktons der Aare und des Boden-
see-Rheins.
ROBERT LAUTERBORN:
Plankton. — Der Rhein entführt dem Bodensee ständig
beträchtliche Mengen von Plankton, das zu einem großen Teile
auch ungeschädigt über den Absturz des Rheinfalls hinabgelangt.
Unmittelbar unter dem Fall habe ich sehr zahlreiche Diatomeen
wie A^erzozze^zz ^rzzcz^Ozzzz, Nz/zze&YZ deFczzfz^z7?zzz, Fragikuhn cro-
ü)7ze7?Ms, Q/ch^zdhz ^odzzzzzzczz, U. ^oczzz/N, G. Tzze/o^zrozde^, gepanzerte
Rotatorien wie ^07zgGpz7Zzz, Azzzzrzzezz cocMenrb, Gope-
poden, auch zärtere Formen wie 7?AzzpAzdocy^R^ ^ezzzzzzzz, Dzzzo^ryozz,
GerzzUzzzzz, &e?Por zzzger, N?/7zcAzze^zz pecRzzzz^zz, Daphniden wie Z?o$-
nzzzzzz coregozzz, DzzpAzzzzz /tz/zHzzzzz, lebend erbeutet; erst der Auf-
prall an die Felsen der Stromschnellen weiter abwärts scheint der
Mehrzahl der Tiere gefährlich zu werden, während die Diatomeen
auch hier meist glatt hinübergleiten. Eine weitere Bereicherung
des Planktons bringt die Aare aus ihren zahlreichen Seen, ganz
besonders aus dem Züricher See. Dieses Aare-Plankton ist charak-
terisiert durch das Vorkommen von (Ucz^zzOrzzz rn&e^cgzz^, Ttz&eL
hzrzn /ezze^D'zz^zz var. %$il6rzo7ze&)z&3, AfeD^zrzz zbAuzdzcn var. AeL
ceAczz, die fortan die eigentlichen Leitformen des Rheinplanktons
darstellen: sie finden sich von hier ab im ganzen Strom bis zu dessen
Mündung sowie in allen offenen Buchten, Altwassern und Häfen;
den geschlossenen Altwassern sowie den Nebenflüssen fehlen sie
bis jetzt völlig. Bemerkenswert ist, daß das Auftreten dieser Leit-
formen im Rhein noch recht jungen Datums ist: ZAAe/Avztz er-
schien im Züricher See in Massenentfaltung zuerst 1896, ZDcz^cz-
hzruz 1898, AfehzArzz um 1905; in denselben Jahren konnte ich die
Arten auch im Oberrhein nachweisen, wo sie vorher, seit Beginn
meiner Studien im Jahre 1891 niemals zur Beobachtung gelangt
warenL
Pedon. — Die Sohle und Ufer des Hochrheins, soweit sie
nicht aus anstehendem Fels bestehen, sind meist mit wenig be-
wegten Kies- und Geröllablagerungen bedeckt; oberhalb de&
Rheinfalls tritt auch fester sandiger Schlick auf. Daneben finden
sich am Grunde stellenweise jene eigenartigen vegetabilischen Kalk-
tuffgerölle, die bereits im Seerhein auftraten. Sie bilden meist
barrenartig verkittete Bänke bei Stein, Hemmishofen, in der
i Eine Erklärung für die plötzlichen Massenentfaltungen von OsczAn-
Zorza, La&eMa/-za und üfeZoszra habe ich in meiner Arbeit über die Vegetation
des Oberrheins (1910) zu geben versucht. Daselbst findet sich auch (S. 4601
eine vergleichende Gegenüberstellung des Planktons der Aare und des Boden-
see-Rheins.