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Lauterborn, Robert; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 6. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: I. Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34601#0060
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60 (B. 6)

ROBERT LAUTERBORN:

Gebiete des Bodensees und unterband den Zusammenhang mit
der Donau, die sogar eine ganze Anzahl von Nebenflüssen durch Ab-
zapfung an den Rhein verlor. So dürfte sich das Übergreifen
von U7A0 eueren nach dem Bodensee und Hochrhein sowie das
Vorkommen des Welses im Bodensee und Murtener See wohl am
ungezwungensten erklären, ebenso wie die eigenartige Verbreitung
von AgnaUzR. Dieser Fisch bewohnt die Donau, besonders
deren Seitenflüsse, den oberen Neckar, weiter den Hochrhein, die
Aare und merkwürdigerweise auch den oberen Teil des Schweizer-
Vorarlberger Rheins, wohin er wohl über die niedere Schwelle an
der Talgabelung von Sargans gelangte; dem Lauf des Oberrheins
von oberhalb Breisach ab, sowie dem ganzen Mittel- und Nieder-
rhein fehlt TWeVas völlig.
Für die Pflanzen und Tiere des Landes bildet das Tal
des Hochrheins seit dem Ende der Eiszeit eine wichtige Wander-
straße, die pontischen Elementen den Weg nach Westen zum
Oberrhein, mediterran-atlantischen den Weg nach dem Bodensee
und weiter eröffnete. Im einzelnen dürfte es bei weiter verbreiteten
pontischen Formen im Süden des Oberrheingebietes allerdings oft
schwer festzustellen sein, ob sie durch das Tal des Hochrheins oder
von Norden her dorthin gelangten. Zweifellosen Zuzug aus dem
Osten bekunden dagegen jene Arten, welche im Tale des Hoch-
rheins selbst bereits ihre Westgrenze erreichen und dem südlichen
Oberrheingebiete fehlen. Hierher gehören von Pflanzen besonders
ZAnnz7zn^ RTmümm var. (A/RsMV 7MgUca7?x,
ZAashM77?, 7'oV7-6üM77?,, Z7'ngupn°'072, var. 77Z77?or, die nicht über
die Aare hinaus gelangt sind; von Tieren 7?Ag'7vüo7ÜM.y,
ULm-GUa Zapa capa hat vereinzelt die Gegend von
Basel erreicht. Die reichste Entwicklung finden diese pontischen
Formen an den sonnigen Halden und Kalkfelsen des Beckens
von Schaffhausen, das mit einer mittleren Juli-Temperatur von
17,4° G und einer jährlichen Regenmenge von 812 mm den xero-
thermen Organismen auch klimatisch günstige Bedingungen dar-
bietet.
Unter den von Südwesten her durch die Burgundische Pforte
eingewanderten mediterran-atlantischen Elementen sind 77e% apai-
/(AzAm und Za77za^ co77Z77^n7ZM den Hochrhein entlang über das
Gebiet des Bodensees bis in das Tal des Schweizer-Vorarlberger
Rheins vorgedrungen; Acera^ a7^AropopAora und W7777U7^o^o^:77?7
 
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