Über die Energetik der Muskeln.
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spülungsmenge kleiner, die Versuchsdauer wesentlich kürzer, näm-
lich 50—60 Minuten pro Periode gemacht werden konnte. Gerade
in den Perioden mit Narcoticis waren Störungen durch Bakterien
auch darum kaum zu fürchten, weil die angewandten Konzen-
trationen die Bakterienatmung meistens schon hemmen. Außer-
dem kam wie früher stets die bei gleicher Temperatur aufbewahrte
Ausgangssuspension als Kontrolle zur Analyse. Bei Zusatz von
Alkoholen macht sich der Dampfdruck dieser Substanzen störend
geltend, jedoch in Kontrollblut und Verbrauchsblut in gleichem
Maße. Die Ergebnisse unterschieden sich von den mit den Ure-
thanen gewonnenen nicht; trotzdem wurden letztere meist bevorzugt.
Es ist zweckmäßig, sich bei Benutzung kleiner Schüttelgefäße
nicht mit einer einmaligen Eichung zu begnügen. Kleine Fehler
beim Pipettieren ändern den Gasraum schon merklich. Aus diesem
Grunde wurde dieser bei jeder einzelnen Analyse kontrolliert mit
Hilfe des folgenden einfachen Eichungsverfahrens: Das Prinzip
besteht darin, daß man ermittelt, um wieviel cbmm das Gasvolumen
zunimmt, wenn man einen negativen Druck von 100 mm herstellt.
Diese Volumenzunahme läßt sich, wenn alle Manometerrohre
gleich weit sind, unmittelbar an der Skala ablesen. Nach Beendi-
gung der Analyse wird der Hahn geöffnet, das Manometer auf die
Marke eingestellt, auf welcher sie auch beim Beginn jeder Analyse
zu stehen hat, und nun der Hahn geschlossen. Beide Schenkel
stehen jetzt auf Null. Durch Drehen an der Schraube wird nun
ein negativer Druck von 100 mm hergestellt. Alsdann möge der
eine Schenkel auf —15, der andere auf —115 stehen. Nun sind
bekannt: Erstens die Druckdifferenz 100, zweitens der Barometer-
druck p, drittens die Differenz d des Volumens bei Null-Lage
und bei 100 mm Unterdrück (Manometerquerschnitt X 15 mm im
angenommenen Fall). Aus diesen drei Größen ergibt sich das
gesuchte Volumen v nach der Gleichung
Myothermische Untersuchungsmethode in Salzlösung.
Die von mir gemeinsam mit A. V. HiLL ausgearbeitete myo-
thermische Methode ergab sich aus dem Bedürfnis physikalisch
und chemisch beeinflußte Muskeln zu untersuchen. Zu diesem
Zweck wurden die Muskeln in Bingerlösungen eingetaucht. Dieses
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spülungsmenge kleiner, die Versuchsdauer wesentlich kürzer, näm-
lich 50—60 Minuten pro Periode gemacht werden konnte. Gerade
in den Perioden mit Narcoticis waren Störungen durch Bakterien
auch darum kaum zu fürchten, weil die angewandten Konzen-
trationen die Bakterienatmung meistens schon hemmen. Außer-
dem kam wie früher stets die bei gleicher Temperatur aufbewahrte
Ausgangssuspension als Kontrolle zur Analyse. Bei Zusatz von
Alkoholen macht sich der Dampfdruck dieser Substanzen störend
geltend, jedoch in Kontrollblut und Verbrauchsblut in gleichem
Maße. Die Ergebnisse unterschieden sich von den mit den Ure-
thanen gewonnenen nicht; trotzdem wurden letztere meist bevorzugt.
Es ist zweckmäßig, sich bei Benutzung kleiner Schüttelgefäße
nicht mit einer einmaligen Eichung zu begnügen. Kleine Fehler
beim Pipettieren ändern den Gasraum schon merklich. Aus diesem
Grunde wurde dieser bei jeder einzelnen Analyse kontrolliert mit
Hilfe des folgenden einfachen Eichungsverfahrens: Das Prinzip
besteht darin, daß man ermittelt, um wieviel cbmm das Gasvolumen
zunimmt, wenn man einen negativen Druck von 100 mm herstellt.
Diese Volumenzunahme läßt sich, wenn alle Manometerrohre
gleich weit sind, unmittelbar an der Skala ablesen. Nach Beendi-
gung der Analyse wird der Hahn geöffnet, das Manometer auf die
Marke eingestellt, auf welcher sie auch beim Beginn jeder Analyse
zu stehen hat, und nun der Hahn geschlossen. Beide Schenkel
stehen jetzt auf Null. Durch Drehen an der Schraube wird nun
ein negativer Druck von 100 mm hergestellt. Alsdann möge der
eine Schenkel auf —15, der andere auf —115 stehen. Nun sind
bekannt: Erstens die Druckdifferenz 100, zweitens der Barometer-
druck p, drittens die Differenz d des Volumens bei Null-Lage
und bei 100 mm Unterdrück (Manometerquerschnitt X 15 mm im
angenommenen Fall). Aus diesen drei Größen ergibt sich das
gesuchte Volumen v nach der Gleichung
Myothermische Untersuchungsmethode in Salzlösung.
Die von mir gemeinsam mit A. V. HiLL ausgearbeitete myo-
thermische Methode ergab sich aus dem Bedürfnis physikalisch
und chemisch beeinflußte Muskeln zu untersuchen. Zu diesem
Zweck wurden die Muskeln in Bingerlösungen eingetaucht. Dieses
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