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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34628#0033
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Die geographische und biologische Gliederung desRheinstroms. II. (B.5) 33

strenge Kälte bringt auch Singschwäne (Oyourny C7/^7?,ny) sowie
Eistaucher V. nrcAcny, seltener auch
an den Rhein. Alle diese Wintergäste aus dem Norden, weiter
A7?,ay ^oycay, viele FAAcu nfru, Lnrny rüA^zdny,
niy7i'c<Z77y, einzelne G. halten den ganzen Winter auf
den Altwassern aus, so lange dieselben frei von einer ge-
schlossenen Eisdecke bleiben; erst diese treibt die Vögel nach
dem offenen Strom oder weiter nach gastlicheren Gegenden des
Südens.
Der Frühjahrszug beginnt zeitig, gewöhnlich bereits im
Februar. Sobald die Altwasser eisfrei werden, stellen sich zunächst
die Wintergäste wieder ein, im März erscheinen die Schwimmenten
der Gattung A/my, NpahAn, die bis in den April hinein hier ver-
weilen, weiter die Brutpaare von Gcdyw&ny crzMahny, EmM^ny
enne^ny, gW/zh.nyo. Der April und besonders der Mai
bringt den Rückstrich der Strand- und Wasserläufer, Regen-
pfeifer, aber immer nur zu kurzer Rast und in weit geringerer
Individuenzahl als im Herbste. Auch /Agra und
vereinzelt auch 77. AMCop^cra ziehen um diese Zeit durch. Von
Ende Mai an gehören die Altrheine wieder ausschließlich den
Brutvögeln.

Säugetiere der Altwasser. — Die Säugetiere treten im Ge-
samtbilde der Tierwelt weit weniger in Erscheinung als die Vögel.
Von Chiropteren streifen die beiden typischen Wasserfledermäuse
Lenconoc und die seltenere A. d<zyyc7'ze7nc mit Einbruch
der Dämmerung in niedrigem Fluge über die Flächen der Alt-
rheine, während Feyperago 7?oc^A% oft noch bei Sonnenschein mit
den Schwalben hoch über den Wassern kreist. Der Fischotter
(La^ru hz^ru) kommt trotz andauernder Verfolgung fast noch
überall vor. Dagegen ist der Biber (Gnyh??* /Aez') seit ungefähr
1800 am Oberrhein ausgestorben; noch in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts war er in den durch die Auwälder ziehenden
Altwassern recht häufig, wie die anschaulichen Schilderungen des
Straßburger Fischers LEONHARD BvLDNER (1666) bezeugen; auch
aus der Gegend von Rastatt und Altrip (zwischen Ludwigshafen
und Speyer) hegen aus jener Zeit Nachrichten über das Vor-
kommen vor. Von Kleinsäugern sind AVonzyy /oA'ezz.y und ArGco/a
%7?7.p/A&zVy überall verbreitet.


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