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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0043
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 7) 43

bei 20° hell bei 20° dunkel

Burchschnitts-Länge . . . 0.45 mm
,, Zeilenzahl . . 5.1
,, Dicke der Zellen 0.035 mm

0.8 mm
1.5
0.017 mm

bei 30° hell
0.33 mm
5.4
0.033 mm

Im Dunkeln sind die Keimfäden bei gleicher Temperatur
von 20° viel ärmer an Zellen und zugleich deutlich dünner als im
Licht.
Nimmt man das Temperatur-Intervall von 15° und 25°, so
ändert sich das Verhalten.

Versuch vom 8./XI., Sporen auf Agar + 0.1 Knop.

am 19./XI.
bei 15° hell . . lebhafte Keimung, ca. 75%
bei 15° dunkel . vereinzelte Keimung
bei 25° hell . . lebhafte Keimung, ca. 75%
bei 25° dunkel . deutlich geringere Keimung

am 29./XI.
Prothallien
wenige Keimfäden
7—9 zellige Keimfäden
dünn gestreckte Keimfäden

Im Licht des November kamen die Keimlinge seihst hei 25°
nicht mehr zur Prothalliumbildung, während sie bei 15° noch er-
folgen konnte. Dagegen hemmt die Temperatur von 15° bei Ab-
schluß des Lichtes sehr stark die Keimung. Die Temperatur-
grenzen für die Keimung i m Dunkeln sind enger ge-
zogen als für eine solche im Licht. Das gleiche Resultat
ergab sich aus einem Versuche, bei dem in den beiden Thermo-
staten von 15° und 25° die hellstehende Kultur unter ein Rot-
glashäuschen gestellt wurde.

Versuch vom 29./XI—10./XII. 16 Sporen auf Agar+0.1 Knop.

Keimprozent
Verhalten
bei
25°
rotes Licht . .
65.5
gestreckte Keimfäden
bei
25°
dunkel . . . .
19.6
meist nur Keimanfänge
bei
15°
rotes Licht . .
. . 36
gestreckte Keimfäden
bei
15°
dunkel . . . .
. . 7.6
nur Keimanfänge

Das rote Licht übt keinen speziell fördernden Ein-
fluß auf die Keimung von TOrnAd/ni??. aus. Eher wirkt die
Schwächung der Gesamtenergie bei dem an und für sich schon
geringeren Dezemberlicht der Keimung entgegen, was in erster
Linie bei der niederen Temperatur von 15° auffällt ; im Dunkeln
ist dann die Keimung wie in dem vorhergehenden Versuch sehr
gering.
 
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