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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0064
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64 (B.7)

G. KLEBs:

geben hat. Die Temperatur hat hierbei keinen Einfluß. Je eine
Kultur wurde unter einem MiETHEschen Blaufilter gleichzeitig
in die hellen Thermostaten von 20° und 30° gebracht; vom 29./III.
bis 29./IV. 17 fand in beiden Kulturen keine Keimung statt.
Wenn man eine Kultur mit Keimanfängen in das Kästchen
mit Blaufilter bringt , so erfolgt Wachstum und schnelle Prothallium-
bildung. Eine solche Kultur wurde dann am 11./III. 17 in das Licht
des Botfilters gebracht. Sehr bald fand ein lebhaftes Auswachsen
von Randzellen statt (Fig. 21A) zu langen meist schlauchförmigen
Fäden, die sich später querteilten. Als ich die Kultur mit den Keim-
fäden aus dem roten Licht hinter das Blaufilter setzte, gingen die
Enden zur Prothallienbildung über (Fig. 21B). Ein solches Aus-
wachsen fertiger Prothallien erfolgte auch, als diese unter ein
MiETHEsches Rotfilter bei 30° im Tageslicht gebracht wurden
(Fig. 21C).
Ein etwas anderes Resultat erhielt ich bei Anwendung der
Rotglas- und Blauglashäuschen, die in gleicher Höhe 60 cm von
der Osramlampe (in der Versuchszeit durchschnittlich 310 HK.)
entfernt standen.
Versuch vom 30./I.—15./IV 1917:
Rot Blau
Durchschnitts-Temperatur.27.6° 26.7°
Rotglas; am 5./II. allgemeine Keimung, Streckung der Keimfäden, 10./II.
Enden sich eng teilend, 15./II. an allen Keimfäden Prothallien.
Blauglas; am 5./II. eine Anzahl Keimlinge, 7./II. herzförmige Prothallien.
Zum Unterschied von Zongh/cdia (1917, S. 18) tritt bei größerer
Lichtintensität des roten Lichtes der Osramlampe Prothalliumbildung
ein. Das blaue Glas erlaubt wie in den Versuchen mit AeHs
infolge der schwächer brechbaren Strahlen, die durchgelassen werden,
eine gewisse Keimung und führt zur schnellen Prothalliumbildung.
Ich stellte noch eine Reihe Versuche an, in denen Sporen-
kulturen in verschiedener Entfernung unter kleinen Rotglashäus-
chen standen.
Versuch vom 27./I. 1917:
in 40 cm; am 7./II. viele Keimfäden an den Enden mit Prothallien.
,, 80 ,, am 10./III. ebenso.
,, 160 ,, am 15./II. meist langgestreckte Keimfäden, abwechselnd aus
längeren und kürzeren Zellen, einzelne Längsteilungen.
,, 270 ,, am 9./III. langgestreckte Keimfäden, einige in der Mitte mit
Längsteilungen.
 
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