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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0086
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86 (B.7)

G. KLEBS:

hinter Kahumbichromat, geringer hinter dem Rotglas, noch ge-
ringer hinter dem Rotfilter. Wir erkennen den Zusammenhang
mit der Verkleinerung des durchgelassenen Spektralteils. Aller-
dings verhält es sich mit der durchgelassenen Stromstärke umge-
kehrt, da das Rotfilter viel mehr Energie durchläßt als die Lösung
des Kaliumbichromats. Das rührt höchst wahrscheinlich von
der infraroten Strahlung her, die beim Rotfilter viel stärker ist
als bei dem Kahumbichromat, da das Wasser der Lösung die
infraroten Strahlen größtenteils absorbiert (1917, S. 63). Die
reine Lichtenergie ist beim Kahumbichromat relativ größer als
beim Rotfilter.
Im blauvioletten Licht ist das Wachstum viel geringer,
relativ am besten hinter dem Elauglas mit dem großen Umfang
der durchgelassenen Strahlen; das Uviolglas mit dem kleinen
Spektralbezirk wirkt viel ungünstiger trotz einer größeren Menge
durchgelassener Energie, da diese von dem äußersten Rot und
wohl auch vom Infrarot herrührt. Charakteristische Unter-
schiede in der Wirkung der roten und blauen Strahlen,
woraus man auf spezielle photoblastische Wirkungen
entsprechend wie bei LLerzA u. a. schließen
müßte, haben sich nicht ergeben. Irgendeine Förderung
der Zellteilung durch die blauen Filter war sicher nicht vorhanden,
da alle Prothallien unter den roten Filtern zellenreicher waren als
solche unter den blauen Filtern. Wohl sind die Prothallien im
roten Licht schmäler als im blauen Licht. Doch ist der Unter-
schied wenig auffallend. Wenn man die Kulturen längere Zeit
im blauen Licht läßt (etwa 5 Monate), so werden die Prothallien
ebenfalls relativ schmäler. Ich schließe aus den Versuchen, daß
in erster Linie die Größe der C- Assimilation für die
Größe und Form der Prothallien entscheidend ist. Eine
ganz sichere Entscheidung läßt sich nicht eher geben, als bis die
Kulturen in verschiedenfarbigem Licht hei gleicher reiner Licht-
energie längere Zeit gehalten werden.
Die Redeutung der trophischen Wirkung des Lichtes geht
auch aus den Versuchen mit dem gelhgrünen und grünen Filter
hervor. Im grünen Licht, das wie allgemein anerkannt ist, für die
C-Assimilation fast keine Redeutung besitzt, weil es am wenigsten
vom Chlorophyll absorbiert wird, ist das Wachstum seihst nach
Monaten äußerst gering (Fig. 27E^, E^). Dabei war die durch-
gelassene Energie größer als beim Blaufilter. Das sehr energie-
 
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