Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0093
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 7) 93

von AchaTPa??? ^raczPpTur???, nicht über den Zustand des Keimfadens
hinaus, selbst hinter Rotglas beobachtet man nur vereinzelte
Prothallien. Die Schizaeacee ATzeLnia erzeugt hinter allen Filtern
für rotes bis rotgelbes Licht auch im Hochsommer gestreckte
Keimfäden, höchstens mit einzelnen Längsteilungen in der Mitte.
Den größten Gegensatz stellt die andere Schizaeacee
vor, die selbst im schwächeren roten Licht herzförmige Prothallien
ausbildet. Während es bei AFerN Dagi/oPa nicht gelingt, in rotem
Licht bei selbst sehr intensivem Osramlicht die Keimlinge zur
Prothallienbildung zu bringen (1917, S. 33), gelingt es sehr leicht
bei den Sporen von Lygodiaw. Erst bei starker Verringerung der
roten Strahlen, bei weiterer Entfernung von der Osramlampe
nimmt die Bildung der Prothallien ab, die der Keimfäden zu,
bis diese schließlich ganz überwiegen.
(Wafop^erN fAaPc^roide^ weist die entsprechende Abhängigkeit
der Streckung vom roten Licht auf, aber vielfach in einer anderen
Form. Die Sporen haben die Fähigkeit, gleich bei der Keimung
Prothallien zu erzeugen. Im roten Licht von nicht zu großer
Intensität strecken sich die Prothallien nicht bloß sehr stark in
die Länge, sondern werden ganz schmal, oft nur 2 bis 3 Zellen
breit und gehen vielfach in quergeteilte Keimfäden über. Sehr
häufig tritt die gleiche Erscheinung wie bei den Keimfäden von
auf; die schmalen Prothallien tordieren sich, wie
schon SCHULZ und NAGAi beobachtet haben. Ferner sieht man
besonders bei etwas stärkerer Intensität eine Art Gabelung der
Prothallien mit einseitig gefördertem Wachstum des einen Gabel-
zweiges, so daß nach mehrfacher Wiederholung des gleichen Vor-
ganges ein sympodialer Aufbau zustande kommt. Im intensiven
roten Licht (Sonnenbeleuchtung) werden die Prothallien breiter,
wachsen aber nur mit einem terminalen Meristem.
Bringt man in weißem oder blauem Licht erwachsene Pro-
thallien in rotes Licht, so erfolgt bei den meisten daraufhin unter-
suchten Arten das Auswachsen von Randzellen zu langgestreckten
Keimfäden. Es ist dies die sicherste Methode, ein solches Auswachsen
herbeizuführen. Dagegen gelingt der Versuch nicht, wenn die
Prothallien in das Dunkle versetzt werden. Die Dunkelheit hemmt
merkwürdigerweise das Wachstum der Prothallien, selbst bei
solchen Arten, wie LygoGham /apoaica/a, Lyazaograa^e cAry^o-
pAy^a, deren junge Keimlinge sehr deutlich im Dunkeln wachsen
und sich strecken können. Nur bei Prothallien von AkeKdiaa?.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften