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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0094
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94 (B. 7)

G. KLEBs:

und Geru^opieri^ ist im Dunkeln ein Auswachsen in Keimfäden
beobachtet worden.
Das blauviolette Licht wirkt in der Mehrzahl der Fälle ver-
zögernd auf die Streckung ein, entsprechend wie in den Versuchen
mit Lkerig Mngü/oGa. Bei diesem Farn liegt die Grenze der Licht-
intensität für die Prothallienbildung sehr nahe derjenigen für das
Wachstum überhaupt. Andere Farne verhalten sich ähnlich, nur
daß die Grenze für die Prothalliumbildung etwas höher liegt. Im
Winterlicht verharren die Keimlinge von A^pidinm ZAe^p^erM,
wochen- und monatelang in Form ganz kurzer wenig-
zeiliger Keimfäden; die Prothallienbildung erfolgt erst mit zu-
nehmender Intensität im Frühjahr bezw. Sommer. Besonders
deutlich ist die hemmende Wirkung des blauvioletten Lichtes
bei dessen Sporen allgemein in ihm keimen. Die Keim-
linge bleiben im Winterlicht hinter dem Blaufilter in dem Zustande
kurzer Keimfäden, während im Dunkeln eine viel stärkere Streckung
eintritt. Bringt man die kurzen Keimlinge aus dem blauen Licht
ins Dunkle, so erfolgt deutliche Streckung. Hier ist der Unter-
schied in der Wirkung des blauen Lichtes und der Dunkelheit
besonders klar ausgeprägt.
Abweichungen von der allgemeinen Regel wurden bei wenigen
Arten beobachtet wie Gymnogrum/ne cAry^opAy//n, AAmntMTn grn-
ciZmrnm. In schwachem, blauem Licht besonders bei Benutzung
einer Osramlampe zeigt sich eine gewisse Streckung der Keim-
fäden unter blauen Filtern, die bei geringer Entfernung von der
Lampe wegfällt. Auch bei Ger^opferK sind die Prothallien in
schwachem, blauem Licht relativ schmal und sind in der ersten
Zeit der Versuche nicht so scharf von den Keimlingen im roten
Licht unterschieden wie bei der Mehrzahl der Farne. Bei längerer
Dauer der Versuche wird der Unterschied immer größer, weil die
Prothallien im roten Licht sich immer weiter strecken, im blauen
Licht mit dem Wachstum aufhören. Bei intensivem, blauem Licht
(direkte Sonnenbeleuchtung) sind die Prothallien sehr viel breiter
und relativ kürzer als die im roten Licht; sie entwickeln sich auch
im Gegensatz zu denen des roten Lichtes mit einem lateralen
Meristem.
Das grüne und gelbgrüne Licht wirkt auf die Sporen der,
untersuchten Farne wesentlich wie auf die von AmgA/o/m.
Im gelbgrünen Licht (das benutzte war sehr energiearm) erfolgt
 
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