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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0096
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96 (B. 7)

G. KLEBs:

Schränkung dieses Prozesses nicht in manchen Fähen indirekt auch
das Wachstum beeinflussen sollte, auch wenn reichliches organisches
Material in der Pflanze vorhanden ist. Die Hauptstützen für die
geltende Anschauung liegen 1. in der vergehenden Wirkung der
Dunkelheit auf die Fruchtträger von Pilzen (BREFELD 1889, GRÄNTZ
1898), 2. in dem Ausbleiben der Vergeilung im COg-freien Raume
(vergleiche die wichtige Arbeit von GoDLEwsKi 1879). Die Wirkung
des Lichtmangels bei Pilzen wie CoprzAMR kann in der
Hemmung ganz anderer Lebensprozesse beruhen, wobei für ge-
wisse Fähe an die Unterdrückung der Transpiration gedacht
werden muß (vergl. LAKON 1907), die auch bei der Vergeilung der
Phanerogamen mitwirken kann (PALLADiN 1890). Jedenfalls
können diese Fähe nicht entscheiden für die vorliegende Frage bei
den grünen Pflanzen.
Viel wichtiger ist die Tatsache, daß im COg-freien Raum im
Licht keine Vergeilung eintritt, anscheinend ein sicherer Beweis,
daß die C-Assimilation mit der Vergeilung nichts zu tun hat.
Indessen zeigen meine Beobachtungen an FkerG daß
dieser Beweis in keiner Weise zwingend ist. Im hellen Tageslicht
vergehen die Keimlinge von ZkerG in COg-freier Luft
sicher nicht, sie tun es aber bei Anwendung eines hellen Osramlichtes
mit relativ überwiegenden roten Strahlen (1916, S. 57); sie tun
es ebenso im roten Licht, gleich ob Tages- oder Osramlicht (1917,
S. 106). Die Vergeilung, d. h. Bildung langgestreckter wenigzel-
liger Keimfäden wird herbeigeführt 1. durch die Beseitigung oder
Einschränkung der hemmenden Wirkung des blauen Lichtes,
2. durch die die Streckung fördernde Wirkung der roten Strahlen,
3. durch die Einschränkung der C-Assimilation, damit der Ver-
ringerung der Zuckerkonzentration (1917, S. 124). Die Wirkung des
letzten Faktors tritt klar hervor bei dem Vergleich von Kulturen
der ZherG in COg-freier und COg-haltiger Luft bei gleicher
Temperatur und dem gleichen intensiven roten Licht (Sonnen-
beleuchtung): Im COg-freien Raum vergeilte Keimfäden, in COg-
haltigen Prothallien. Das helle diffuse Tageslicht, das an blau-
violetten Strahlen relativ reich ist, wirkt der Vergeilung stark
entgegen. Im Quecksilberlicht, in dem die blauvioletten Strahlen
überwiegen, findet selbst bei starker Schwächung der Lichtinten-
sität keine Vergeilung statt. Also sind bei dem Vergeilungsprozeß
photoblastische Wirkungen mit phototrophischen verknüpft. Unter
den neu untersuchten Farnen stimmen einige wie z. B. Gynzno-
 
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