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Elze, Curt; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 10. Abhandlung): Über Form und Bau des menschlichen Magens — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36562#0005
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Über Form und Bau des menschlichen Magens.

(RIO) 5

schiüsse zu verdanken gehabt habe. Um von den Erscheinungen
bei der Füllung des Magens ein ungefähres Bild zu bekommen,
habe ich einen frischen, gasgedehnten Magen völlig entleert, so
daß er platt wurde, habe ihn dann in ein entsprechend großes
Glasgefäß mit Wasser gebracht und nur am Oesophagus festge-
halten, dem Pylorus also vollkommen freie Beweglichkeit gelassen.
Die Füllung habe ich mit dem Eintreiben von etwas Luft begonnen
zur Erzeugung der Gasblase, habe dann eine dünnbreiige Auf-
schwemmung von Schlcmmkreide durch einen Trichter schub-
weise folgen lassen, möglichst so, daß immer noch etwas Luft
mitgerissen wurde. Der Weg des ,,Bissens", den er zwischen den
platt aufeinanderliegenden Schleimhautflächen nimmt, ist deutlich
durch die Entfaltung erkennbar. Bei zunehmender Füllung ergibt
sich eine Belastungsform, die mit den Röntgenbildern weitgehende
Ähnlichkeit aufweist. Vor allem wird der Pylorus trotz völlig
freier Beweglichkeit niemals der tiefste Punkt, vielmehr wird das
,,Knie" bei der Füllung erst recht deutlich. Ich habe den Versuch
mit mehreren Mägen wiederholt, immer mit dem gleichen Erfolge,
wenn ich einige gleich beim ersten Male sofort ersichtliche, das
Wesen des Versuches nicht berührende Kunstgriffe angewendet
habe.

Die Form des Magens in der Leiehe.
Vach den Darstellungen der anatomischen Lehrbücher und
Atlanten hat der Magen jene Form eines ballonartigen, gebogenen
Gebildes, die zu geläufig ist, als daß ich sie näher beschreiben müßte.
Schon LuscHKA (17) hat aber nachdrücklich darauf hingewiesen,
daß der Magen, wenn er leer ist, eine ganz andere Gestalt aufweist,
daß er dann ein darmartiges Rohr darstellt. Später haben von
Anatomen vor allem His und CuNNiNGHAM auf noch andere Formen
die Aufmerksamkeit gelenkt. Tatsächlich ist die Formenfülle des
Leichenmagens so groß, daß es zur Gewinnung eines Überblick
gestattenden Standpunktes nötig ist, sich zunächst von dem her-
gebrachten Bilde des Magens völlig freizumachen. Lintersucht
man auch nur bei einigen wenigen Sektionen die Formen der
Alägen, so zeigt sich, daß die Anatomieform sich durchaus nicht
in allen Fällen findet. Ja ich habe zunächst Schwierigkeiten gehabt
bei den Sektionen im hiesigen pathologischen Institut überhaupt
einen ,,typischen" Magen zu finden!
 
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