Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

18 (B. 10)

CURT ELZE :

ist, so daß die Schleimhautüberzüge der ventralen und dorsalen
Wand sich berühren (Fig. 6).
Außer den Erfahrungen der Chirurgen sprechen für diese
Gestalt des leeren Magens die Röntgenbilder. Man erkennt bei
genauer Betrachtung z. B. der Fig. 21—23, 26—28 und Tafel I
von GROEDEL (9) zusammen mit den Figuren 80 und 83 von
FoRSSELL, daß der durch die Cardia eintretende Bissen sich nicht
an die kleine Kurvatur hält, sondern sich von ihr nach links
entfernt und der Stelle des geringsten Entfaltungswiderstandes ent-
sprechend in der Mittellinie des kollabierten Schlauches der
Schwere folgend nach abwärts gleitet (Fig. 5 u. 6).
Fig. 5 u. 6. Magen beim Eintritt des 2. Bissens. Frontal-
projektion und Sagittalschnitt. Wd. nat. Gr.
Der Fig. 5 ist das Rönt-
genphotogramm GROE-
DELs (9), Tafel I, Fig. 3
(aus einer kinematogra-
phischen Serie), zugrunde
gelegt unter Zuhilfenahme
der GROEDELschen Pause
davon (Fig. 15), deren Ab-
änderung in einigen Punk-
ten nach demPhotogramm
mir notwendig erschien.
— Die Schattengrenzen
von Wirbelsäule, Zwerch-
fellkuppeln und Herz be-
dürfen keiner Erklärung.
Das kleine längsschraf-
fierte Quadrat ist die Pro-
jektion der Nabelmarke.
Dünn ausgezogen ist die
Gasblase, querschraffiert
der Schatten des Röntgen-
breies: der erste Bissen ist
am ,,kaudalen Hagenpol"
angelangt, hat seine Be-
wegung aber noch nicht
beendet, sonst müßte
sein oberer Rand hori-
zontal stehen; der zweite
Bissen ist im Eintreten in den Magen begriffen. Man sieht die
typische Erweiterung des Oesophagus oberhalb des Hiatus oesophageus,
die typische Verengerung am Hiatus selbst. Man sieht den zweiten
Bissen einen ausgesprochen nach links gerichteten Verlauf bis unter