20 (B. 10)
CURT ELZE :
Magens als eines platten Schlauches können diese Bilder nicht gedeu-
tet werden. Die langsame Füllung eines entleerten, platten Magens,
der in Wasser aufgehängt ist (s. S. 5), ruft zudem ganz dieselben
Erscheinungen hervor. In gleichem Sinne sprechen insbesondere
auch die Fälle, in denen die Speisen noch weiter von der kleinen
Kurvatur entfernt als gewöhnlich, fast an der großen Kurvatur
nach abwärts gleiten (Fig. 23), was nicht möglich wäre bei einem
darmartig kontrahierten Rohr. Kur der Blindsack ist, wenn eine
Gasblase sich im Magen befindet, die dem Gesetze der Schwere
folgend den höchsten Punkt einnimmt, kugelig ausgedehnt. Diese
Kugel geht unter allmählicher Verjüngung in den ,,bandartig"
(wie ein Feuerwehrschlauch) kollabierten Teil über, so daß unter
der Gasblase das Lumen des Magens etwa kegel-, im Schnitt und
in der Röntgenprojektion keilförmig gestaltet ist (Fig. 6). Dieser
Raum ist mit Flüssigkeit (Speichel, der ja ständig in den klagen
läuft, und Magensaft) erfüllt, die sich nicht immer sofort mit dem
eintretenden Wismutbrei vermischt, weshalb die ersten Bissen
nicht immer sogleich den Boden der Gasblase bilden, .sondern im
Röntgenbilde durch einen Zwischenraum von ihr getrennt bleiben
(Fig. 5). Diese Flüssigkeit, zugleich die Feuchtigkeit der Schleim-
hautoberfläche, erleichtert das Gleiten der Bissen längs der Magen-
wand (vgl. GROEDEL[9] S. 73 u. 74). Aus allem ergibt sich, daß
der leere klagen im lebenden Körper die Gestalt eines platt zusam-
mengedrückten Schlauches hat.
Bei der Beurteilung der Bilder des gefüllten Magens sind
grundsätzlich zwei große Kategorien von Formänderungen zu
unterscheiden: die aktiven, durch die Tätigkeit der Magenmusku-
latur hervorgerufenen, und die passiven.
Die passiven Formänderungen sind hauptsächlich bedingt
durch die Menge des Mageninhaltes und die Wirkung der Schwer-
kraft auf ihn, wobei dem Tonus der Muskulatur eine wichtige form-
gebende Wirkung zukommt, wie aus einer Abbildung von MAHLO
(Fig. 11) hervorgeht, die das Bild eines Magens darbietet, dessen
Muskulatur unter der Wirkung eines Medikamentes erschlafft ist.
Die Formänderungen sind um so beträchtlicher, je höher das
spezifische Gewicht des Inhalts ist. Der luft- oder kohlensäure-
gefüllte Magen hat eine andere Form als der wismutbreigefüllte.
Die Form des Magens ist verschieden bei aufrechter Körperhaltung,
bei Bauch- oder Rückenlage, bei Seitenlagen. Natürlich muß sie
sich wenigstens bis zu einem gewissen Grade richten nach dem
CURT ELZE :
Magens als eines platten Schlauches können diese Bilder nicht gedeu-
tet werden. Die langsame Füllung eines entleerten, platten Magens,
der in Wasser aufgehängt ist (s. S. 5), ruft zudem ganz dieselben
Erscheinungen hervor. In gleichem Sinne sprechen insbesondere
auch die Fälle, in denen die Speisen noch weiter von der kleinen
Kurvatur entfernt als gewöhnlich, fast an der großen Kurvatur
nach abwärts gleiten (Fig. 23), was nicht möglich wäre bei einem
darmartig kontrahierten Rohr. Kur der Blindsack ist, wenn eine
Gasblase sich im Magen befindet, die dem Gesetze der Schwere
folgend den höchsten Punkt einnimmt, kugelig ausgedehnt. Diese
Kugel geht unter allmählicher Verjüngung in den ,,bandartig"
(wie ein Feuerwehrschlauch) kollabierten Teil über, so daß unter
der Gasblase das Lumen des Magens etwa kegel-, im Schnitt und
in der Röntgenprojektion keilförmig gestaltet ist (Fig. 6). Dieser
Raum ist mit Flüssigkeit (Speichel, der ja ständig in den klagen
läuft, und Magensaft) erfüllt, die sich nicht immer sofort mit dem
eintretenden Wismutbrei vermischt, weshalb die ersten Bissen
nicht immer sogleich den Boden der Gasblase bilden, .sondern im
Röntgenbilde durch einen Zwischenraum von ihr getrennt bleiben
(Fig. 5). Diese Flüssigkeit, zugleich die Feuchtigkeit der Schleim-
hautoberfläche, erleichtert das Gleiten der Bissen längs der Magen-
wand (vgl. GROEDEL[9] S. 73 u. 74). Aus allem ergibt sich, daß
der leere klagen im lebenden Körper die Gestalt eines platt zusam-
mengedrückten Schlauches hat.
Bei der Beurteilung der Bilder des gefüllten Magens sind
grundsätzlich zwei große Kategorien von Formänderungen zu
unterscheiden: die aktiven, durch die Tätigkeit der Magenmusku-
latur hervorgerufenen, und die passiven.
Die passiven Formänderungen sind hauptsächlich bedingt
durch die Menge des Mageninhaltes und die Wirkung der Schwer-
kraft auf ihn, wobei dem Tonus der Muskulatur eine wichtige form-
gebende Wirkung zukommt, wie aus einer Abbildung von MAHLO
(Fig. 11) hervorgeht, die das Bild eines Magens darbietet, dessen
Muskulatur unter der Wirkung eines Medikamentes erschlafft ist.
Die Formänderungen sind um so beträchtlicher, je höher das
spezifische Gewicht des Inhalts ist. Der luft- oder kohlensäure-
gefüllte Magen hat eine andere Form als der wismutbreigefüllte.
Die Form des Magens ist verschieden bei aufrechter Körperhaltung,
bei Bauch- oder Rückenlage, bei Seitenlagen. Natürlich muß sie
sich wenigstens bis zu einem gewissen Grade richten nach dem