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Petersen, Hans [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 11. Abhandlung): Studien über Stützsubstanzen: 1. Über die Herkunft der Knochenfibrillen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36563#0014
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14(B. 11)

HANS PETERSEN:

ich das schon vor Jahren behauptet, bevor der Bau derselben
genauer bekannt war, und findet sich daher überall, wo ein solches
Gewebe direkt ossifiziert, wie z. B. bei den Periostablagerungen
junger Röhrenknochen, bei der ersten Anlage und dem Rand-
wachstum der nicht knorpelig präformierten platten Schädel-
knochen, bei den Periostablagerungen der Gesichtsknochen in
frühen Stadien." Hier ist eigentlich alles, was in den v. KoRFF-
schen Publikationen an tatsächlichem enthalten ist, in nuce ange-
deutet. Es bleibt aber nichtsdestoweniger ein unbestrittenes Ver-
dienst v. IvoRFFS, diese etwas dunklen Andeutungen durch klare
und anschauliche Schilderungen und Abbildungen ersetzt zu
haben, die ja auch schon in die Literatur übergegangen sind, und
die ihre Bedeutung auch dann behalten, wenn man, wie das in
diesen Zeilen geschieht, mit den v. KoRFFSchen Folgerungen
nicht überall einverstanden ist.
Um auf die Sharpeyschen Fasern zurückzukommen, so glaube
ich, daß KoELLiKER nicht gezögert haben würde die v. Korffschen
Fasern unter das zu, rechnen, was er als Sharpeysche Fasern be-
zeichnet hat.
Dies führt uns nun zu einer wichtigen Tatsache, die von
v. IvoRFF scheinbar übergangen worden ist. Es gibt zwei verschie-
dene Arten des Knochengewebes, die sich nicht unwesentlich von-
einander unterscheiden. Die grobfaserige oder geflcchtartige
Knochensubstanz und die lamellöse KnochensubstanzL Die grob-
faserige Knochensubstanz kann man kurz als ein erstarrtes Binde-
gewebe bezeichnen, wie es etwa in der Dura rnater oder in den
Gefäß scheiden sich findet. Diese Form kann man auch massige
Knochensubstanz bezeichnen, da sie nach allen drei Dimensionen
ziemlich gleichmäßig entwickelt zu sein pflegt und vielfach unregel-
mäßige Massen bildet. Die meisten Knochen der Amphibien be-
stehen z. B. aus solcher Substanz^. Die Lamelle des lamellösen
Knochens ist eine richtige Cutikula, eine Membran mit parallelen
Fasern, etwa wie die einzelnen Lamellen der Cutikula auf der
Epidermis der Gordiidenh
* IvoELLiKBR: Gewebelehre 8. 280ff. und Publikation von 1886, auch
V. EBNER 1876.
2 Vgl. auch Bemerkung MAURERS in Handb. d. Naturw. IV. 8. 112f.
und vor allem v. EcGELiNG, Aufbau der Skeletteile in den freien Gliedmaßen
der Wirbeltiere. Unters, an uroddelen Amphibien. Jena, G. Fischer, 1911.
3 V. v. EBNER, Über Fasern und Waben. Sitz.-Ber. k. A. d. W. Wien,
mathem.-naturw. Klasse. Bd. GXIX, Abt. III, 1910 (April).
 
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