Über die Alveolarporen in den Säugetierlungen.
(B. 12) 11
So bleibt bloß noch der schwierigste Punkt abzulehnen, näm-
lich der Ausfall, die Desquamation von Zellen an diesen Stellen.
Schon die regelmäßige Verteilung der Lücken in der Fledermaus-
lunge spricht dagegen, weiterhin das Fehlen jeglicher sonstiger
pathologischer Veränderungen. Die Öffnungen sind da, ob es sich
um junge oder alte Tiere handelt; und dann müßten ja alle Lungen
pathologisch verändert sein, denn man findet die Löcher doch hei
jedem Tier. Auch wäre die Form sicher nicht so schön regelmäßig
und glattrandig, wenn hier Zellen ausgefallen wären. Und daß
die Ränder scharf sind, wird außer dem Umstand, daß seihst bei
schwacher Silberimprägnation diese sich zuerst versilbern, gezeigt
durch die Plattenrekonstruktion. Es ist interessant zu beobachten,
wie zuerst ein Ausschnitt besteht, allmählich zum Halbkreis wird
und sich schließlich schön im Bogen zu einer ovalen oder runden
Öffnung schließt.
So kann also der Schluß gezogen werden, daß des sich um
normale Öffnungen in den Alveolarwänden der Fledermauslunge
handelt. Es bleibt noch zu entscheiden, ob es sich dabei um
Stomata oder um Porenkanälchen handelt. Aus der Platten-
rekonstruktion, besonders wenn man die Dicke der Wandung
schon in Betracht zieht, kann man auf feinste Kanälchen schließen.
Ob dabei umgebogene Epithelzellen (HAUSER) die Auskleidung
bilden, ist fraglich, doch sicher nicht abzulehnen; besonders
wenn man beobachtet, daß die Pore manchmal merkwürdig nahe
am Zellkern liegt. Es könnte das diejenige Stelle sein, an der die
Epithelzelle umbiegt in das Kanälchen. Doch ist das schwer zu
beweisen. Auf jeden Fall, einen elastischen Ring um die Poren-
öffnung im Sinne LiNSERs konnte ich auch nicht finden, trotz
vieler Elastinfärbungen.
Wir haben es also bei den fraglichen Poren mit normalen
Bildungen zu tun, wie sie F. E. Schulze gegen MiLLER verteidigt.
Im Gegensatz zu letzterem war es mir möglich, sie auch bei der
plastischen Rekonstruktion darzustellen. Sie finden sich bei der
Fledermaus in regelmäßiger Verteilung in sämtlichen Alveolen-
wänden und Scheidewänden und verbinden die Luftsäckchen ein-
und desselben Endbäumchens, sowie verschiedener End-
bäumchen, auch solche ganz anderer Systeme. Von rund-
licher, bis ovaler Form mit scharfem Rand haben sie die Durch-
schnittsgröße eines Erythrocyten und sind in ihrer Größe variabel,
was man bei verschieden stark gefüllten Lungen vergleichen kann.
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So bleibt bloß noch der schwierigste Punkt abzulehnen, näm-
lich der Ausfall, die Desquamation von Zellen an diesen Stellen.
Schon die regelmäßige Verteilung der Lücken in der Fledermaus-
lunge spricht dagegen, weiterhin das Fehlen jeglicher sonstiger
pathologischer Veränderungen. Die Öffnungen sind da, ob es sich
um junge oder alte Tiere handelt; und dann müßten ja alle Lungen
pathologisch verändert sein, denn man findet die Löcher doch hei
jedem Tier. Auch wäre die Form sicher nicht so schön regelmäßig
und glattrandig, wenn hier Zellen ausgefallen wären. Und daß
die Ränder scharf sind, wird außer dem Umstand, daß seihst bei
schwacher Silberimprägnation diese sich zuerst versilbern, gezeigt
durch die Plattenrekonstruktion. Es ist interessant zu beobachten,
wie zuerst ein Ausschnitt besteht, allmählich zum Halbkreis wird
und sich schließlich schön im Bogen zu einer ovalen oder runden
Öffnung schließt.
So kann also der Schluß gezogen werden, daß des sich um
normale Öffnungen in den Alveolarwänden der Fledermauslunge
handelt. Es bleibt noch zu entscheiden, ob es sich dabei um
Stomata oder um Porenkanälchen handelt. Aus der Platten-
rekonstruktion, besonders wenn man die Dicke der Wandung
schon in Betracht zieht, kann man auf feinste Kanälchen schließen.
Ob dabei umgebogene Epithelzellen (HAUSER) die Auskleidung
bilden, ist fraglich, doch sicher nicht abzulehnen; besonders
wenn man beobachtet, daß die Pore manchmal merkwürdig nahe
am Zellkern liegt. Es könnte das diejenige Stelle sein, an der die
Epithelzelle umbiegt in das Kanälchen. Doch ist das schwer zu
beweisen. Auf jeden Fall, einen elastischen Ring um die Poren-
öffnung im Sinne LiNSERs konnte ich auch nicht finden, trotz
vieler Elastinfärbungen.
Wir haben es also bei den fraglichen Poren mit normalen
Bildungen zu tun, wie sie F. E. Schulze gegen MiLLER verteidigt.
Im Gegensatz zu letzterem war es mir möglich, sie auch bei der
plastischen Rekonstruktion darzustellen. Sie finden sich bei der
Fledermaus in regelmäßiger Verteilung in sämtlichen Alveolen-
wänden und Scheidewänden und verbinden die Luftsäckchen ein-
und desselben Endbäumchens, sowie verschiedener End-
bäumchen, auch solche ganz anderer Systeme. Von rund-
licher, bis ovaler Form mit scharfem Rand haben sie die Durch-
schnittsgröße eines Erythrocyten und sind in ihrer Größe variabel,
was man bei verschieden stark gefüllten Lungen vergleichen kann.