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Oertel, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 12. Abhandlung): Über die Alveolarporen in den Säugetierlungen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36564#0012
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12 (B. 12) ÜERTEL: Über die Alveolarporen in den Säugetierlungen.
Ihre Lage ist stets zwischen den Zehen bezw. Platten. Sie fehlen
da, wo das Parenchym an größere Gefäße sich anlegt.
Diese Poren kommen ebenso, wie bei der Fledermaus bei allen
Säugern vor. ln den von mir untersuchten Lungen von Huftieren,
Carnivoren, Rodentieren waren sie stets vorhanden und ebenso
beim Menschen.
Ihre Größe, Zahl und Verteilung ist sehr verschieden bei den
einzelnen und auch innerhalb der einzelnen Gattungen; am selten-
sten, aber ebenfalls sicher, sah ich sie in jedem Präparat der
menschlichen Lunge. Es gibt keine Säugetiergruppe, bei der sie
nicht beschrieben worden, mit Ausnahme — soviel mir bekannt
ist — der Monotremen, die daraufhin noch nicht untersucht sind,
bezw. bei denen sie OppEL leugnet. WiEDERSHEiM erwähnt sie
auch bei der Cetaceenlunge.
Der Umstand, daß Lungenporen in der steigenden Säugetier-
reihe stets vorhanden sind, dürfte doch für etwas Altererbtes
sprechen. Ob sie gerade bei Tieren ohne Lungenlappung und mit
langen Atempausen zahlreicher sind, ist noch nicht beantwortet.
Jedenfalls ist ScnuLZEs Ansicht, von der Erhöhung des Gas-
austausches bei allseitig umspülten Kapillaren und seine Beob-
achtung über die besondere Häufigkeit bei Tieren mit großem
Stoffwechsel sehr einleuchtend. Sicher wird durch das Vorhanden-
sein der Poren die Lüftung und Luftverteilung erleichtert, was
besonders bei Verlegung eines kleinen Bronchialastes von Bedeu-
tung sein kann. Allerdings können sich auch Entzündungsprozesse
leichter ausbreiten und vielleicht beruht das Emphysem zum Teil
mit auf einer mechanischen Erweiterung der vorhandenen Poren
mit sekundärer Rarefikation.
Die beiden Figuren hat mir in altbewährter Meister-
schaft Herr A. ViERLiNG, Heidelberg, gezeichnet.
 
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