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Versluys, Jan; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 13. Abhandlung): Über die Phylogenie der Schläfengruben und Jochbogen bei den Reptilia — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36565#0014
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14 (B. 13)

J. VERSLUYS :

gemeinsamen Ursprungs sind. Getrennte Entstehung bei gleich-
gerichteter Entwicklung sind viel wahrscheinlicher. Die Ähnlich-
keit wird vermehrt durch die gleiche Einbuchtung des freien,
unteren Randes des Jochbogens, doch ist auch diese nicht so eigen-
artig, daß sie als Zeichen eines gemeinsamen Ursprunges der
Jochbogenbildung bei und TVacocAmUn
betrachtet werden kann. Beachten wir, daß die beiden letzteren
Abteilungen der Reptilia durchaus keine Andeutungen von der
typischen Umbildung des Schädels der ZAeru/nom aufweisen
(Occipitalplatte und knöchernes Septum interorbitale; vgl. VER-

r


Fig. 12. Rückbildung- des Schläfenpanzers vom hinteren Rande her bei Twz/s.
Nach RABL (1903) aus FucHS (1909, S. 144). Vereinfacht.
_Po. F= Postfrontale oder Postorbitale; sonstige Bezeichnungen wie in Fig. 1.
Oc = Occipitale.
SLUYS, 1912 A, S. 668, 676, 679) und die gemeinsamen Charaktere
doch vorwiegend primitiver Natur sind, so fehlt auch jeder Grund
aus allgemein verwandtschaftlichen Gründen einen gemeinsamen
Ursprung von Schläfengruben und Jochbogen bei diesen Gruppen
anzunehmen. Bis der Gegenbeweis geliefert werden sollte, müssen
wir ZAeromma, und TVnco&mUn als getrennt aus
den hervorgegangenen Aste des Reptilstammes be-
trachten, deren ,,synapsider Typus" unabhängig voneinander er-
worben wurde, keine genetische Einheit darstellt. Soweit ersicht-
lich, entstand die Durchbrechung des Schläfenpanzers bei den
7Vnco&u?R'a und an etwas anderer Stelle wie bei den
TAgronmra und kommt sie mit der oberen Durchbrechung des
Diapsidentypus überein (vgl. Fig. 18c mit Fig. 18a u. b). Man
kann diesen Typus als Ay7Mp.G&7üypM3 77 bezeichnen, den der
yyze7n77?07*n als A?/7mp.G&7V?/pM.y 7.
Die kann man dem Synapsidentypus nicht ein-
reihen, denn sie zeigen überhaupt keine richtige Durchbrechung
ihres Schläfenpanzers (WiLLiSTOW, 1904, S. 180; RABL, 1903,
 
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