Zur Kenntnis der pathologischen Veränderungen des Striatum. (B. 14) 9
oder im Zustand des Absterbens sich befinden, das Weigert-Palsche
Markfaserbild keine Degenerationen nach der Hirnrinde zu er-
kennen läßt.
Mit dieser Tatsache stimmen die experimentellen, auf die
Marchi-Methode sich stützenden Untersuchungen von PROBST und
WiLSON überein. PROBST gelangte 1903 zu einer vollständigen
Leugnung der Existenz einer caudato-corticalen Bahn bei der
Katze und WiLSON fand nach seinen Zerstörungen vom Putamen
und Pallidum des Affen keine Spur von Degenerationen nach dem
Gortex zu. Es ergab sich aus diesen Versuchen zugleich, daß die
thalamo-corticalen Bahnen ihren Weg zum Cortex nicht durch
die Laminae des Pallidum nehmen. Ferner stellte WiLSON bei
einer ,,praktisch vollständigen" Degeneration der inneren Kapsel
fest, daß — abgesehen von den schon erwähnten geringfügigen
fibres of passage -- keine degenerierenden Fasern den Weg durch
das Striatum oder das Pallidum nehmen und dementsprechend
auch keine untergehenden Collateralen solcher Fasern im Striatum
oder Pallidum endigen.
Dagegen kommt v. Ecoxono beim Menschen auf Grund
von Marchi-Bildern eines innerhalb von sechs Monaten tötlich ver-
laufenen Falles von Totalnekrose des Putamen und seiner Um-
gebung zu einer entgegengesetzten Ansicht. Der Autor sah Marchi-
Schwärzungen ,,vom Corpus striatum radiär nach oben ausstrahlen
und auf dem Wege der Corona radiata zu der Hirnrinde, besonders
der vorderen Zentralwindung, aber auch des Parietalhirns gelan-
gen". v. Ecoxono hält allerdings eine direkte Miterkrankung der
diese Marchi-Degeneration zeigenden Fasern für möglich, findet
aber die Intaktheit der Capsula interna im Widerspruch mit einer
solchen Annahme und schließt deshalb auf ein vom Striatum in
die Gegend der Zentralwindungen ziehendes Fasersystem. Hier ist
aber zu bemerken, daß die lateralsten Fasern der Capsula interna,
also gerade diejenigen, welche in engste Verbindung zum Putamen
treten, vornehmlich thalamischen Ursprungs sind, also in dem
von unserem Wiener Kollegen untersuchten Krankheitsfall nur
corticalwärts einen Degenerationszustand zeigen konnten. Ferner
verfolgte v. Ecoxono degenerierende Fasern aus dem Putamen
in den Gyrus temporalis superior. Der Autor glaubt auf Grund
dieses Befundes an eine strio-temporale Bahn, ohne überhaupt
die Existenz temporaler fibres of passage zu berücksichtigen. End-
lich sah v. EcoxoMO Marchi-Schollen durch das Stratum sagittale
oder im Zustand des Absterbens sich befinden, das Weigert-Palsche
Markfaserbild keine Degenerationen nach der Hirnrinde zu er-
kennen läßt.
Mit dieser Tatsache stimmen die experimentellen, auf die
Marchi-Methode sich stützenden Untersuchungen von PROBST und
WiLSON überein. PROBST gelangte 1903 zu einer vollständigen
Leugnung der Existenz einer caudato-corticalen Bahn bei der
Katze und WiLSON fand nach seinen Zerstörungen vom Putamen
und Pallidum des Affen keine Spur von Degenerationen nach dem
Gortex zu. Es ergab sich aus diesen Versuchen zugleich, daß die
thalamo-corticalen Bahnen ihren Weg zum Cortex nicht durch
die Laminae des Pallidum nehmen. Ferner stellte WiLSON bei
einer ,,praktisch vollständigen" Degeneration der inneren Kapsel
fest, daß — abgesehen von den schon erwähnten geringfügigen
fibres of passage -- keine degenerierenden Fasern den Weg durch
das Striatum oder das Pallidum nehmen und dementsprechend
auch keine untergehenden Collateralen solcher Fasern im Striatum
oder Pallidum endigen.
Dagegen kommt v. Ecoxono beim Menschen auf Grund
von Marchi-Bildern eines innerhalb von sechs Monaten tötlich ver-
laufenen Falles von Totalnekrose des Putamen und seiner Um-
gebung zu einer entgegengesetzten Ansicht. Der Autor sah Marchi-
Schwärzungen ,,vom Corpus striatum radiär nach oben ausstrahlen
und auf dem Wege der Corona radiata zu der Hirnrinde, besonders
der vorderen Zentralwindung, aber auch des Parietalhirns gelan-
gen". v. Ecoxono hält allerdings eine direkte Miterkrankung der
diese Marchi-Degeneration zeigenden Fasern für möglich, findet
aber die Intaktheit der Capsula interna im Widerspruch mit einer
solchen Annahme und schließt deshalb auf ein vom Striatum in
die Gegend der Zentralwindungen ziehendes Fasersystem. Hier ist
aber zu bemerken, daß die lateralsten Fasern der Capsula interna,
also gerade diejenigen, welche in engste Verbindung zum Putamen
treten, vornehmlich thalamischen Ursprungs sind, also in dem
von unserem Wiener Kollegen untersuchten Krankheitsfall nur
corticalwärts einen Degenerationszustand zeigen konnten. Ferner
verfolgte v. Ecoxono degenerierende Fasern aus dem Putamen
in den Gyrus temporalis superior. Der Autor glaubt auf Grund
dieses Befundes an eine strio-temporale Bahn, ohne überhaupt
die Existenz temporaler fibres of passage zu berücksichtigen. End-
lich sah v. EcoxoMO Marchi-Schollen durch das Stratum sagittale