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Braus, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 15. Abhandlung): Der Brustschulterapparat der Froschlurche — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36567#0026
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26 (B.15)

H. BRAUs:

möglich halte, wohl aber eine kritische Sichtung, welche Anlaß
für vielleicht entscheidende Experimente geben könnte.
Nach GoETTE ist die von ihm seihst entdeckte Zwischenschicht
zwischen Clavicula und Procoracoid etwas Zufälliges und für die
Deutung Unwesentliches. Er hält die Clavicula der Anuren für
einen Ersatzknochen wie jeden anderen; denn es mache nichts
aus, ob die Ossifikation ein wenig näher oder entfernter am Knorpel
(b/uroA.
AGoA
7%/AC'A/c f/?Aw?Az/iyA?A. (VcAruA Pe/AA
Textfig. 10. Querschnitt durch Coracoid, Procoracoid und
Clavicula von Bombinator pachypus. Von der Membr.
obturatoria ist ein Stück weggelassen (Unterbrechung).
liege, jedenfalls befinde sie sich innerhalb des Perichondrium
und sei also zu der perichondralen Abart der Ersatzknochen
zu rechnen. Nach ihm ist wesentlich, daß Clavicula und Proco-
racoid gemeinsam von einer bindegewebigen Hülle umgeben seien,
die er dem Perichondrium des Coracoides vergleicht. Die Clavi-
cula ist also nach GoETTE eine Ossifikation, die das Procoracoid
zu ersetzen bestimmt ist, von der gleichen Art wie die Verknö-
cherung innerhalb des Coracoidknorpels, welche an dessen Stelle
tritt. Er stützt sich dabei wesentlich auf seinen Befund bei Hyla-
plesia; dort ist die Markhöhle, welche an Stelle des Procoracoides
getreten ist, gerade so von der Clavicula rings umgeben wie die
Markhöhle des Coracoides von diesem Knochen.
Wir werden die bindegewebige Zwischenschicht zwischen
Knorpel und Knochen nicht wie GoETTE, der nur das Verhalten
der Clavicula kannte, als zufällig auffassen dürfen, da der gleiche
Befund auch noch an einer anderen Stelle des Schultergürtels,
am Cleithrum, erhoben wurde. Es handelt sich hier um fest um-
schriebene histiotopographische Unterschiede von Skeletteilen des
gleichen, eng begrenzten Apparates; auf der einen Seite stehen
Clavicula und Cleithrum, auf der anderen Seite Coracoid und Sca-
pula (und die pro- und metazonalen Sterna, soweit sie verknöchern,
siehe Abschnitt 9 u. 10). Wir sehen hier von den Befunden von

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