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Braus, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 15. Abhandlung): Der Brustschulterapparat der Froschlurche — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36567#0032
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32 (B.15)

H. BRAUs:

hier entstehen, mag das eine oder andere Ausgangsmaterial benützt
worden sein. Ich habe deshalb die Ausdrucksweise FÜRBRINGERS
entsprechend vereinfacht und von Imitation schlechthin ge-
sprochen. Man könnte statt dessen ,,Ersatz" sagen, wenn das
Wort nicht im anderen Sinne bereits für die ,,Ersatzknochen" ver-
geben wäre. Wie wir von einer ,, Gabel" sprechen und damit eine
bestimmte Form meinen, mag die Gabel aus Silber oder einem
,,Ersatz"metall, aus Holz oder aus welchem Material auch immer
gefertigt sein, wie wir hei dem, was wir ,,Hemd" nennen, ein be-
stimmt geformtes und an bestimmter Stelle liegendes Stück der


Kleidung meinen, oft ohne zu wissen, oh es aus Leinen oder Baum-
wolle gewebt ist, so ist auch in der Morphologie des Lebendigen
eine Clavicula oder ein Cleithrum der gleiche Knochen, mag auch
bei verschiedenen Tieren anderes Baumaterial für sie benützt sein.
H. SPEMANN (1915) hat in lichtvollen Ausführungen die tief-
einschneidende Bedeutung dargelegt, welche die experimentellen
Erfahrungen der Neuzeit für den vielfach üblichen starren Begriff
der Homologie habenK
Der Schultergürtel der anuren Amphibien ist besonders
geeignet, hier Klarheit zu schaffen, weil in ihm auf engstem Raume
zwei verschiedene Knochenarten zusammen die gleiche Funktion
auszuüben haben. Trotzdem wird zäh an dem ursprünglichen Ent-
wicklungstypus festgehalten. Bei Clavicula und Cleithrum ist
dieser Typus dahin zu definieren, daß die Knochen von außen
an den Knorpel herantreten, ihre eigene Markhöhle bewahren und
 
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