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Braus, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 15. Abhandlung): Der Brustschulterapparat der Froschlurche — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36567#0016
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16 (B.15)

H. BRAus:

feren eine kontinuierliche Reihe bis zu der Stufe von Bombinator
führt, bei welchem die Ubereinanderschiebung und damit die
Konsolidierung dieses Vereinigungstypus am ausgeprägtesten ist-,
wie andererseits bei den Firmisterniern mehrere Komponenten zu-
sammengeschinolzen werden, bis schließlich eine einheitliche
schmale Knorpelhaft bei Dendrobates tinctorius beide Hälften
sehr fest verbindet und für diesen Typus die höchste Vollendung
erreicht. Vicht die Ranidae, wie BoLKAY meint, sondern Dendro-
bates u. ä. gewinnen die äußerste Stufe dieses letzteren Typus.
Es kommt auch vor, daß das Epicoracoid ganz geopfert wird
(Hemisus, Tafelfig. 5); doch ist es zweckmäßiger, auf diesen Fall
in anderem Zusammenhang einzugehen (siehe Abschnitt 5 u. 7).
5. Wechselndes Verhalten oder gänzlicher Mangel des
Procoracoides und der Clavicula.
Das Foramen obturatum, welches wie beim Becken der höheren
Tiere mit einer Membran geschlossen ist, wird an seiner cranialen
Seite umrahmt von demjenigen Teil des ursprünglich beim Embryo
einheitlichen Knorpelrahmens, den wir nach C. GEGENBAUR als
Procoracoid bezeichnen (S. 5). Die Clavicula liegt diesem Knorpel
als Deckknochen auf (z. B. Tafelfig. 2) oder umhüllt ihn, sodaß der
Knorpel in einer knöchernen Röhre eingeschlossen liegt, aus welcher
nur der Übergang zum Epicoracoid herausragt (Tafelfig. 5, Textfig.
17,18). Auf die strukturellen Beziehungen zwischen Procoracoid und
Clavicula werde ich in Abschnitt 6 eingehen. Hier ist nur die äußere
Form zu berücksichtigen; dazu können wir Knorpel und Knochen
als eines betrachten, wie wenn es sich um einen ähnlichen Rahmen-
schenkel handelte, wie ihn caudal vom Foramen obturatum das
Coracoid darstellt. Ich werde in der Benennung, je nachdem es
sich um Knorpel oder Knochen handelt, von Procoracoid oder
Clavicula sprechen; dabei wird man also zunächst der Einfach-
heit halber beide Wörter wie Synonyme betrachten können (ohne
daß sie es in Wirklichkeit sind, siche Abschn. 6).
Bei den Arcifera ist der das Foramen obturatum umschlie-
ßende Rahmen immer vollständig, also ein Procoracoid und eine
Clavicula sind jederseits gut entwickelt. Für die Fixierung der
Epicoracoide, von deren Übereinandergreifen der Zusammenhalt
des ganzen Brustschulterapparates abhängt, ist offensichtlich ein
zweiter Strebepfeiler neben dem Coracoid notwendig. Anders bei
 
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