DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.36567#0015
Der Brustschulterapparat der Froschlurche.
(B. 15) 15
ein schmaler Knorpelstreifen zwischen den beiden breiten, komplett
verknöcherten Schultergürtelhälften eingespannt. Bei dem nahe
verwandten Dendrobates trivittatus (Tafelfig. 4) ist dagegen
die Zusammensetzung des Knorpels aus beiden Epicoracoiden
erkennbar; auch das metazonale Sternum ist dort als sepa-
rater Knorpel erhalten, wenn auch nicht zwischen die Epicora-
coide zu verfolgen. Es ist klar, daß eine Haft wie bei Dendr.
tinctorius außerordentlich fest ist. So unverschieblich wie hier
dürfte keine der Haften sein, die wir sonst bei den Anuren finden.
Auch dann, wenn das rechte und
linke Coracoid allein den ventralen
Teil des Schultergürtels bilden
(Abschnitt 10), könnte ein einheit-
licher knorpeliger Haft zwischen
beiden eine große Stabilität er-
zeugen. Es ist mir nicht sicher,
ob ein solcher Zustand vorkommt.
Die Abbildung BouLENGERs von
Cacopus systoma (Textfig. 14) er-
weckt den Anschein, als ob sie
dort bestände; aber es ist ohne
feinere Untersuchung nicht mög-
hch, ein sicheres Urteil abzugeben.
In meinem Material ist z. B. bei
Gophyla und Gallula (Tafelfig. 9 u.
7), bei welchen ebenfalls dasGora-
coid allein den ventralen Schultergürtelabschnitt stützt, eine
Gliederung des Knorpels zwischen den beiden Coracoiden erkennbar.
Es wäre auf Grund dieser Befunde eine dankbare Aufgabe der
experimentellen Forschung, etwa bei unseren einheimischen Ranidae
nachzuprüfen, welche Bausteine in der Knorpelhaft zwischen den
beiden Schultergürtelhälften stecken. Bei Exzision und völliger
Unterdrückung einer oder beider Hälften muß jeweils andern
Wegfall bestimmter Teile und an dem, was übrig bleibt, zu er-
kennen sein, wie sich in Wirklichkeit dieser Ted des Brust-
schulterapparates zusammensetzt.
BoLKAY^ leitet die rezenten firmisternen und arciferen Frosch-
lurche von einem gemeinsamen Ausgangspunkt ab, welcher durch
zwei nebeneinander gelagerte Epicoracoide ausgezeichnet war.
Ich stimme dem zu und glaube gezeigt zu haben, wie bei den Arci-
Textfig. 5. Pipa americana. Bm-
zeichnung nach BouLENGER S. 459.
(B. 15) 15
ein schmaler Knorpelstreifen zwischen den beiden breiten, komplett
verknöcherten Schultergürtelhälften eingespannt. Bei dem nahe
verwandten Dendrobates trivittatus (Tafelfig. 4) ist dagegen
die Zusammensetzung des Knorpels aus beiden Epicoracoiden
erkennbar; auch das metazonale Sternum ist dort als sepa-
rater Knorpel erhalten, wenn auch nicht zwischen die Epicora-
coide zu verfolgen. Es ist klar, daß eine Haft wie bei Dendr.
tinctorius außerordentlich fest ist. So unverschieblich wie hier
dürfte keine der Haften sein, die wir sonst bei den Anuren finden.
Auch dann, wenn das rechte und
linke Coracoid allein den ventralen
Teil des Schultergürtels bilden
(Abschnitt 10), könnte ein einheit-
licher knorpeliger Haft zwischen
beiden eine große Stabilität er-
zeugen. Es ist mir nicht sicher,
ob ein solcher Zustand vorkommt.
Die Abbildung BouLENGERs von
Cacopus systoma (Textfig. 14) er-
weckt den Anschein, als ob sie
dort bestände; aber es ist ohne
feinere Untersuchung nicht mög-
hch, ein sicheres Urteil abzugeben.
In meinem Material ist z. B. bei
Gophyla und Gallula (Tafelfig. 9 u.
7), bei welchen ebenfalls dasGora-
coid allein den ventralen Schultergürtelabschnitt stützt, eine
Gliederung des Knorpels zwischen den beiden Coracoiden erkennbar.
Es wäre auf Grund dieser Befunde eine dankbare Aufgabe der
experimentellen Forschung, etwa bei unseren einheimischen Ranidae
nachzuprüfen, welche Bausteine in der Knorpelhaft zwischen den
beiden Schultergürtelhälften stecken. Bei Exzision und völliger
Unterdrückung einer oder beider Hälften muß jeweils andern
Wegfall bestimmter Teile und an dem, was übrig bleibt, zu er-
kennen sein, wie sich in Wirklichkeit dieser Ted des Brust-
schulterapparates zusammensetzt.
BoLKAY^ leitet die rezenten firmisternen und arciferen Frosch-
lurche von einem gemeinsamen Ausgangspunkt ab, welcher durch
zwei nebeneinander gelagerte Epicoracoide ausgezeichnet war.
Ich stimme dem zu und glaube gezeigt zu haben, wie bei den Arci-
Textfig. 5. Pipa americana. Bm-
zeichnung nach BouLENGER S. 459.