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Braus, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 15. Abhandlung): Der Brustschulterapparat der Froschlurche — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36567#0046
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46 (B.15)

H. BRAus;

Pfannenboden. Ein Ventil in letzterem reguliert den Luft-
druck und erleichtert jene Bewegungen.
10. Da sich drei Knorpelinseln beim Embryo im Pfannengrund
vereinigen, ist das Ventil vielleicht aus einer Hcmmungsbildung
entstanden.
11. Die Knorpelinseln des Schultergürtels der Linke sind nur des-
halb voneinander getrennt, weil sie früher reifen als die Zellen
im Zwischenraum zwischen ihnen. Sie sind keine wirklich
diskreten Skelettstücke, die gegeneinander unabhängig sind.
Der ganze Schultergürtel erscheint den Experimenten nach als
eine Einheit. Wenn bei einzelnen Spezies die Verknöcherungen
nachträglich verschmelzen, so wird auf einem Umweg der ein-
heitliche Ausgangspunkt wieder hergestellt.
12. Die Sternalbildungen zerfallen in pro- und metazonale Skelett -
stückc. Ob diese ursprünglich Zusammenhängen oder nicht., ist
nach den vorliegenden Befunden nicht zu sagen.
13. Die Entstehung der Sterna könnte autochthon in der Linea
alba erfolgen oder als Abkömmling (resp. in Abhängigkeit) vom
Schultergürtel oder von den Rippen. In den beiden letzteren
Eällen wäre die Entstehung eine paarige, im ersteren eine
unpaare. Die Anzeichen von Paarigkeit bei den verschiedenen
Sterna können als progrediente oder regressive Prozesse ge-
deutet werden und sind deshalb nicht beweisend. Auch die
Gabelung des Fußes bei manchen prozonalen Sterna ist nicht
eindeutig.
14. Bei der Enke ist experimentell erwiesen, daß das metazonale
Sternum entstehen kann, wenn die betreffende Schultergürtel-
hälfte in der ersten Anlage unterdrückt wird. Es ist also sicher
nicht zonaler Abkunft. Die Ala der betreffenden Sternal-
hälfte fällt bei dem Experiment aus; sie ist also vom Schulter-
gürtel abhängig.
15. Die Abstammung der Sterna von Rippen ist nicht dadurch
widerlegt, daß beide nicht vorknorpelig oder knorpelig ver-
bunden sind. Es könnte wie bei den Inseln der Schultergürtel-
anlage (Nr. 11) der wirkliche Zusammenhang durch verschiedene
Schnelligkeit der Reifung im mikroskopischen Bilde unsicht-
bar sein. Ist das auch in diesem Fall durch das Experiment
nachweisbar ?
 
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