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Ewald, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 16. Abhandlung): Die Schwalbeschen Scheiden der elastischen Fasern — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36568#0012
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12 (B. 16)

ÄUGUST EWALD :

einen kreisförmigen Querschnitt, sondern sind oft mehr drei-
oder vierkantig, oft auch stark abgeplattet, auch manchmal tief
gelappt. Sie haben sehr verschiedene Dicke. Es kommen einfache
Fasern vor von nur 3 p. bis zu solchen von 9 und die kompli-
zierter gebauten, durch Verwachsung entstandenen, gehen im
größeren Durchmesser oft bis zu 14 p., ja ich habe einzelne von 16 p.
gemessen. Die Fasern haben keine glatten Konturen, sondern die
Oberfläche erscheint gewellt, an manchen Stellen tief gefurcht.
Die intensiv gefärbte ScHWALBE sehe Scheide ist etwa 0,15 p.
dick. Sie geht vielfach in die tieferen Furchen hinein, aber auch
an glatten Stellen der Oberfläche sieht man häufig Septa von der
Scheide ins Innere ziehen, teils tief, oft weit über die Hälfte der
Faserdicke hineinreichend, teils nur ganz niedrige nach innen vor-
stehende Leistchen bildend. Bei Fasern, die öffenbar durch Ver-
wachsung mehrerer entstanden sind, kommen, wie bei den in
Fig. 2, a—c gezeichneten oft ganz komplizierte Septensysteme zur
Beobachtung, die die Fasern in der Längsrichtung durchsetzen,
ja es kann Vorkommen, wie bei Fig. 2c, daß im Innern vollständig
von Scheidensubstanz umschlossen eine zweite dünne Faser zu
hegen scheint. An Längsschnitten (Fig. 5) kann man sich leicht
überzeugen, wie sich Fasern teilen und die Teiläste sich oft nach
ganz kurzem Verlauf wieder mit anderen Fasern unter spitzen
Winkeln verbinden. Auch an Querschnitten kann man sich durch
Drehen der Mikrometerschraube vom Vorhandensein solcher nahe
aneinander liegenden Trennungen und Anastomosen überzeugen.
Fig. 3 und 4 zeigen zwei Fasern bei allmählichem Senken der
Mikrometerschraube bei verschiedener Einstellung gezeichnet. Bei
Fig. 4, a — d sieht man, wie zwei noch bei a durch ein vollständig
durchgehendes Septum getrennte Fasern allmählich in eine mehr
runde Faser verschmelzen, die dann im Innern nur noch einen
kleinen Rest des trennenden Septums zeigt. Fig. 4 zeigt drei auf-
einanderfolgende optische Querschnitte, a — c, derselben Faser-
gruppe. In a zwei vollständig getrennte Fasern, eine dünne und
eine dickere; bei etwas tieferer Einstellung: b, beide in eine sehr
breite Faser verschmolzen, bei noch tieferer Einstellung c, beide
wieder in zwei nun beinahe gleich dicke Fasern getrennt. Auch
an den kleinen durch Abreißen mit der Pinzette erhaltenen Stück-
chen sieht man nach der Färbung mit Gentiana die Hüllen sehr
deutlich, besonders an solchen Stellen, wo die durchrissenen hirten-
stabformig gekrümmten Enden nach dem Beschauer zu um-
 
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