Bildung von Knochenkämmen am Schädel der Primaten. (B. 3) 7
zen, da hier die Linea temporalis etwas deutlicher zu erkennen ist.
Ergänzt man den Umriß nach dem beim Schimpansen und Men-
schen, so erhält man eine Fläche von ca. 68 — 70 qcm. Nimmt man
mit DuBOis die vermutliche Kapazität des Pithecanthropus als
etwa 1000 ccm an, also ihre Würfelfläche = 100 qcm, so ergibt sich
ein Flächenverhältnis von etwa 68 — 70. Diese Zahl stimmt gut
überein mit dem vermutlichen Index der Scheitelbreite, der bei
einer Scheitelbreite von etwa 120 mm und einer Biaurieularhreite
von vermutlich etwa 138 mm ungefähr 87 betragen dürfte. In
unserer Tabelle würde sich der Cavotemporalindex zwischen den
ersten Gibbon und den Australier einreihen, der Index der Scheitel-
breite zwischen den Australier und Europäer, jedoch fast gleich
dem ersteren.
Der Cavotemporalindex dieses äußerst primitiven, von
IkLAATSCH gesammelten Australiers ist infolge der für den Menschen
ungewöhnlichen Ausdehnung der Schläfenfläche noch beträchtlich
höher, als der vermutliche des Pithecanthropus. Dieser Australier ist
von einer Kammbildung weniger weit entfernt, als jenes Fossil.
Seine unteren Schläfenlinien sind absolut und im Verhältnis zur
Biaurieularhreite einander mehr genähert, als die des Pithecan-
thropus, und in der Tat läßt sich hier der Beginn einer Kamm-
bildung beim Menschen direkt naebweisen: die Linea temporalis
superior und die Linea nuchae suprema berühren sich an einer
Stelle vor dem Asterion, und hier hat sich eine kleine Crista occipi-
talis erhoben, ganz ähnlich, wie wenn die Muskelgrenzen selbst,
in Berührung getreten wären.
Beim Pithecanthropus mit seiner bedeutend kleineren Tem-
poralfläche konnte natürlich eine Kammbildung nicht eintreten.
Hier hat der Gehirnreichtum (gegenüber einem Anthropomorphen),
der sich in einem hohen vermutlichen Cerebralkoeffizienten (etwa
18,7) ausspricht, trotz beträchtlicher Körpergröße (wohl etwa
165 cm) die Kammbildung verhindert. Bei der mäßigen Größe
seiner Tcmporalflächen müßte die Kapazität des Pithecanthropus
auf etwa 386 ccm sinken, damit die Schläfenlinien in Berührung
kommen könnten; das ist gerade die Kapazität des untersuchten
Tschego. Umgekehrt würden hei. einer Kapazität wie der vorhan-
denen die Schläfenlinien erst hei einer Schläfenfläche von etwa
130 qcm zur Berührung kommen, also einer Muskelursprungsfläche,
die fast doppelt so groß wäre, als die vorhandene, und diejenige des
größten Gorilla bei weitem überträfe. Ein Gibbon mit 1000 ccm
zen, da hier die Linea temporalis etwas deutlicher zu erkennen ist.
Ergänzt man den Umriß nach dem beim Schimpansen und Men-
schen, so erhält man eine Fläche von ca. 68 — 70 qcm. Nimmt man
mit DuBOis die vermutliche Kapazität des Pithecanthropus als
etwa 1000 ccm an, also ihre Würfelfläche = 100 qcm, so ergibt sich
ein Flächenverhältnis von etwa 68 — 70. Diese Zahl stimmt gut
überein mit dem vermutlichen Index der Scheitelbreite, der bei
einer Scheitelbreite von etwa 120 mm und einer Biaurieularhreite
von vermutlich etwa 138 mm ungefähr 87 betragen dürfte. In
unserer Tabelle würde sich der Cavotemporalindex zwischen den
ersten Gibbon und den Australier einreihen, der Index der Scheitel-
breite zwischen den Australier und Europäer, jedoch fast gleich
dem ersteren.
Der Cavotemporalindex dieses äußerst primitiven, von
IkLAATSCH gesammelten Australiers ist infolge der für den Menschen
ungewöhnlichen Ausdehnung der Schläfenfläche noch beträchtlich
höher, als der vermutliche des Pithecanthropus. Dieser Australier ist
von einer Kammbildung weniger weit entfernt, als jenes Fossil.
Seine unteren Schläfenlinien sind absolut und im Verhältnis zur
Biaurieularhreite einander mehr genähert, als die des Pithecan-
thropus, und in der Tat läßt sich hier der Beginn einer Kamm-
bildung beim Menschen direkt naebweisen: die Linea temporalis
superior und die Linea nuchae suprema berühren sich an einer
Stelle vor dem Asterion, und hier hat sich eine kleine Crista occipi-
talis erhoben, ganz ähnlich, wie wenn die Muskelgrenzen selbst,
in Berührung getreten wären.
Beim Pithecanthropus mit seiner bedeutend kleineren Tem-
poralfläche konnte natürlich eine Kammbildung nicht eintreten.
Hier hat der Gehirnreichtum (gegenüber einem Anthropomorphen),
der sich in einem hohen vermutlichen Cerebralkoeffizienten (etwa
18,7) ausspricht, trotz beträchtlicher Körpergröße (wohl etwa
165 cm) die Kammbildung verhindert. Bei der mäßigen Größe
seiner Tcmporalflächen müßte die Kapazität des Pithecanthropus
auf etwa 386 ccm sinken, damit die Schläfenlinien in Berührung
kommen könnten; das ist gerade die Kapazität des untersuchten
Tschego. Umgekehrt würden hei. einer Kapazität wie der vorhan-
denen die Schläfenlinien erst hei einer Schläfenfläche von etwa
130 qcm zur Berührung kommen, also einer Muskelursprungsfläche,
die fast doppelt so groß wäre, als die vorhandene, und diejenige des
größten Gorilla bei weitem überträfe. Ein Gibbon mit 1000 ccm