Anwendung der Stereoskopie bei Darstellung anatomischer Objekte. (B. 5) 21
Die Reihe b (Bildweite) enthält zwei Zahlen: An erster Stelle
den Plattenabstand vom hinteren Knotenpunkt bei gegebener
Gegenstandsweite (g) und dahinter die Zahl, welche angibt, wieviel-
mal die Öffnung der Linse in diesem Abstand enthalten ist. Aus
ihr folgt die Reihe L, welche die Zahl angibt, um welche die Licht-
menge größer sein muß, wie bei Einstellung des Apparates auf
unendliche Ferne.
Die Berücksichtigung dieser Größe ist praktisch von der größten
Bedeutung. Ein Beispiel wird dies am leichtesten erklären. Ich
will ein Kindergesicht mit einer Hasenscharte in natürlicher Größe
(v=l) stereoskopisch aufnehmen, und wähle das Format des
Einzelbildes r= 11,5x17,3, also 1. III. der Tabelle. Da es ein
unruhiges Kind ist, so muß ich die Blende ganz öffnen. Ich messe
die Lichtstärke und finde für die verwandte Plattenart von
14 Scheiner bei Blende 8,3 Ö20 Sekunde Expositionszeit. Würde
ich diese verwenden, so erhielte ich ein um das vierfache
unterexponiertes Bild. Denn entsprechend der Vergrößerung
des Bildabstandes auf die doppelte Brennweite wird die Licht-
stärke des Bildes mit dem Quadrat der Entfernung 4mal
geringer. Ich müßte also bei voller Blendenöffnung QL Sekunde
exponieren. Das ist zu lang für ein unruhiges Kind! Ich wähle
also sehr viel stärkeres Licht unter freiem Himmel. Da kann
ich sogar ohne Bedenken etwas abblenden, denn ohne dies hat
das Bild nicht genug Tiefenschärfe. Ich stelle Blende 12,5 ein
und messe Qgo Sekunde Expositionszeit für Ultrarapidplatten.
Diese Zahl muß ich vervierfachen und finde Sekunde,
gerade eben kurz genug, um in einem glücklichen Augenblick
Erfolg haben zu können. Diese Anpassung der Expositionszeit
an die Verminderung der Lichtstärke durch die Vergrößerung der
Bildweite bei Aufnahmen in endlicher Entfernung werden durch
die Zahlen der Reihe L ausgedrückt. Sie passen ohne weiteres
auf alle Blendenweiten.
Die Reihe v gibt die lineare Verkleinerung in der Rahmen-
ebene an, welche der Gegenstand bei den verschiedenen Abständen
erfährt. Sic beginnt bei 1 und geht bis zu fast bei 10 Meter
Entfernung. Es ist natürlich nicht belanglos, über dieses Maß
sich vor der Aufnahme zu unterrichten.
Die Reihen unter I.—V. sind nach den einzelnen Formaten
sehr verschieden; die erste Reihe trägt den Kopf: R. Die Zahlen
der Reihe R geben an, welche Größe der Bildumrandung im
Die Reihe b (Bildweite) enthält zwei Zahlen: An erster Stelle
den Plattenabstand vom hinteren Knotenpunkt bei gegebener
Gegenstandsweite (g) und dahinter die Zahl, welche angibt, wieviel-
mal die Öffnung der Linse in diesem Abstand enthalten ist. Aus
ihr folgt die Reihe L, welche die Zahl angibt, um welche die Licht-
menge größer sein muß, wie bei Einstellung des Apparates auf
unendliche Ferne.
Die Berücksichtigung dieser Größe ist praktisch von der größten
Bedeutung. Ein Beispiel wird dies am leichtesten erklären. Ich
will ein Kindergesicht mit einer Hasenscharte in natürlicher Größe
(v=l) stereoskopisch aufnehmen, und wähle das Format des
Einzelbildes r= 11,5x17,3, also 1. III. der Tabelle. Da es ein
unruhiges Kind ist, so muß ich die Blende ganz öffnen. Ich messe
die Lichtstärke und finde für die verwandte Plattenart von
14 Scheiner bei Blende 8,3 Ö20 Sekunde Expositionszeit. Würde
ich diese verwenden, so erhielte ich ein um das vierfache
unterexponiertes Bild. Denn entsprechend der Vergrößerung
des Bildabstandes auf die doppelte Brennweite wird die Licht-
stärke des Bildes mit dem Quadrat der Entfernung 4mal
geringer. Ich müßte also bei voller Blendenöffnung QL Sekunde
exponieren. Das ist zu lang für ein unruhiges Kind! Ich wähle
also sehr viel stärkeres Licht unter freiem Himmel. Da kann
ich sogar ohne Bedenken etwas abblenden, denn ohne dies hat
das Bild nicht genug Tiefenschärfe. Ich stelle Blende 12,5 ein
und messe Qgo Sekunde Expositionszeit für Ultrarapidplatten.
Diese Zahl muß ich vervierfachen und finde Sekunde,
gerade eben kurz genug, um in einem glücklichen Augenblick
Erfolg haben zu können. Diese Anpassung der Expositionszeit
an die Verminderung der Lichtstärke durch die Vergrößerung der
Bildweite bei Aufnahmen in endlicher Entfernung werden durch
die Zahlen der Reihe L ausgedrückt. Sie passen ohne weiteres
auf alle Blendenweiten.
Die Reihe v gibt die lineare Verkleinerung in der Rahmen-
ebene an, welche der Gegenstand bei den verschiedenen Abständen
erfährt. Sic beginnt bei 1 und geht bis zu fast bei 10 Meter
Entfernung. Es ist natürlich nicht belanglos, über dieses Maß
sich vor der Aufnahme zu unterrichten.
Die Reihen unter I.—V. sind nach den einzelnen Formaten
sehr verschieden; die erste Reihe trägt den Kopf: R. Die Zahlen
der Reihe R geben an, welche Größe der Bildumrandung im