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Drüner, Leo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 5. Abhandlung): Die Anwendung der Stereoskopie bei der Darstellung anatomischer und chirurgischer Objekte — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36557#0036
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6 (B.5)

L. Dnüi\ER:

als Mitte für das Stereogramm gewählte Stelle auf das Kreuz der
Einstellscheibe fällt.
Ohne Kreuztisch am Mikroskop ist das natürlich bei starken
Vergrößerungen nicht ganz leicht, mit einem solchen sehr einfach.
Dann kommt die zweite Aufnahme. Der große Vorteil, der
die Universalklappkamera bietet, liegt darin, daß man diese Um-
stellung von rechts nach links bewerkstelligen kann, ohne daß die
Mattglasscheibe die Einstellungsebene verläßt. Das erlauben die
meisten sonst gebräuchlichen mikrophotographischen Vorrich-
tungen nicht. Auch mit ihnen können natürlich stereoskopische
Aufnahmen gemacht werden, ohne daß man die Kamera nach der
Mitte des Stereogramms verschiebt, wenn man bei beiden Auf-
nahmen das größte Plattenformat benutzt, und aus den beiden
Aufnahmen die stereoskopisch wirksame Stelle herauskopiert.
Meine Anordnung gestattet aber mit dem kleinsten Format
auszukommen und ist daher viel sparsamer, ohne daß ein wesent-
lich größerer Aufwand von Mühe dabei nötig wäre.
ln der gleichen Weise verfährt man natürlich, ob man nun
mit Okular oder Objektiv allein arbeitet. Günstig ist die Verrin-
gerung der Apertur durch Blenden. Man verliert dadurch an Auf-
lösung, gewinnt aber an Tiefe. Dies ist für das stereoskopische
Bild meist das wichtigere.
Auch bei der Olimmersion wendet man zweckmäßig die Hänge-
blende für Dunkelfeldbeleuchtung an.
Als Lichtquelle benutze ich das Bogenlicht, den kleinen Pro-
jektionsapparat. Die Anordnung geht ohne weiteres aus Abbil-
dung Fig. 11 hervor. Als Projektionslinse mit Zeit- und Moment-
verschluß, gebrauche ich ein Tessar 18,1 : 6,3. Von diesem wird
die hintere Linse abgenommen, und die Wirkung der Vorderlinse
wird durch den Aufsatz einer Konkavlinse verstärkt, sodaß aus
ihm ein parallelstrahliges Lichtbündel herausfällt, welches gerade
in die Blende des ABBE sehen Beleuchtungsapparates paßt. Die
Beleuchtungszeiten wechseln bei richtiger Einstellung und gleicher
Balglänge bei den verschiedenen Vergrößerungen wenig, da es ja
immer die gleiche Lichtmenge ist, welche wirkt. Verschieden ist
nur die Verteilung je nach der Größe des Gesichtsfeldes. Auch bei
Ölimmersion 2 mm 1,40 Apertur gelingen Momentaufnahmen von
V20 Sekunden mit ZETTNOW-Filter und farbenempfindlichen Platten.
 
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