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L. DRÜNER:
Stereogramm bequem sehen zu können. Es wird dann weiter
entfernt und erhält dadurch ,,eine zu große Tiefe". Nur in der
Jugend, bei großer Akkommodationsbreite, oder bei Kurzsichtig-
keit bietet sich daher in dem amerikanischen Stereoskop ein wirk-
lich ausgezeichnetes Betrachtungsmittel für Stereogramme mit sich
schneidenden optischen Achsen. Auch der Alterssichtige kann sich
diesen Vorteil dadurch zunutze machen, daß er seine Alterssichtig-
keit voll oder überkorrigiert durch Konvexgläser. Daß bei einer
Exzentrizität von E = 5,2 cm schon durch die Prismenwirkung eine
erhebliche Zerlegung des Lichtes stattfindet, wird nur dem Kun-
digen an seinen Farbenrändern, an scharfen Kanten usw. auffallen,
aber auch ihn nicht weiter stören.
Praktisch ist die Winkelwirkung und Konvergenz doch von
sehr geringer Bedeutung gegenüber der Einhaltung des richtigen
Abstandes des Stereogrammes vom Auge. Am besten erreicht dies
der Geübte durch Betrachtung mit parallelen Sehlinien, Einstel-
lung der Akkomodation auf unendliche oder annähernd unendliche
Ferne, und Benutzung der Linsen, welche das Bild so ohne Akko-
modation scharf einstellen. Dies führt zur einfachen Stereoskop-
brille mit Linsen von 45 D, bei weitem dem einfachsten und besten
Hilfsmittel auf welches ich hier noch etwas näher eingehe. Genau
genommen müßte die Linse je nach der Größe b, der Bildweite,
welche bei den verschiedenen Linsenpaaren beträchtliche Größen-
unterschiede hat und zwischen 153 und 210 mm schwankt, genau
gerichtet werden. Im Gebrauch leistet aber ein Linsenpaar mit
5 Dioptrien alles. Die Konvex-Konkav-Linsen sind die besten.
Die schönsten Bilder geben natürlich die Veranten.
Eine einfache Brille, wie man sie für eine Hypermetropie von
4-5 D für die Nähe verschreiben würde, leistet aber alles wünschens-
werte.
Blickt man mit dieser Brille ruhig m die Ferne, so sieht man
wie ein Kurzsichtiger die Gegenstände, nicht scharf. Schiebt man
von unten her im Abstande von etwa 20 cm das Stereogramm vor
die Augen, während man die Augen unverrückt geradeaus stehen
läßt, so taucht das körperliche Bild des Objektes in ausgezeichneter
Schärfe und Schönheit vor dem Auge auf, und wenn der Abstand
stimmt, auch vollkommen formenrichtig. Geringe Abweichungen
sind dabei belanglos und werden nur dem sehr Geübten überhaupt
bemerkbar. Nachzuweisen sind sie nur im Stereoplanigraphen bei
der stereoskopischen Messung (v. u.).
L. DRÜNER:
Stereogramm bequem sehen zu können. Es wird dann weiter
entfernt und erhält dadurch ,,eine zu große Tiefe". Nur in der
Jugend, bei großer Akkommodationsbreite, oder bei Kurzsichtig-
keit bietet sich daher in dem amerikanischen Stereoskop ein wirk-
lich ausgezeichnetes Betrachtungsmittel für Stereogramme mit sich
schneidenden optischen Achsen. Auch der Alterssichtige kann sich
diesen Vorteil dadurch zunutze machen, daß er seine Alterssichtig-
keit voll oder überkorrigiert durch Konvexgläser. Daß bei einer
Exzentrizität von E = 5,2 cm schon durch die Prismenwirkung eine
erhebliche Zerlegung des Lichtes stattfindet, wird nur dem Kun-
digen an seinen Farbenrändern, an scharfen Kanten usw. auffallen,
aber auch ihn nicht weiter stören.
Praktisch ist die Winkelwirkung und Konvergenz doch von
sehr geringer Bedeutung gegenüber der Einhaltung des richtigen
Abstandes des Stereogrammes vom Auge. Am besten erreicht dies
der Geübte durch Betrachtung mit parallelen Sehlinien, Einstel-
lung der Akkomodation auf unendliche oder annähernd unendliche
Ferne, und Benutzung der Linsen, welche das Bild so ohne Akko-
modation scharf einstellen. Dies führt zur einfachen Stereoskop-
brille mit Linsen von 45 D, bei weitem dem einfachsten und besten
Hilfsmittel auf welches ich hier noch etwas näher eingehe. Genau
genommen müßte die Linse je nach der Größe b, der Bildweite,
welche bei den verschiedenen Linsenpaaren beträchtliche Größen-
unterschiede hat und zwischen 153 und 210 mm schwankt, genau
gerichtet werden. Im Gebrauch leistet aber ein Linsenpaar mit
5 Dioptrien alles. Die Konvex-Konkav-Linsen sind die besten.
Die schönsten Bilder geben natürlich die Veranten.
Eine einfache Brille, wie man sie für eine Hypermetropie von
4-5 D für die Nähe verschreiben würde, leistet aber alles wünschens-
werte.
Blickt man mit dieser Brille ruhig m die Ferne, so sieht man
wie ein Kurzsichtiger die Gegenstände, nicht scharf. Schiebt man
von unten her im Abstande von etwa 20 cm das Stereogramm vor
die Augen, während man die Augen unverrückt geradeaus stehen
läßt, so taucht das körperliche Bild des Objektes in ausgezeichneter
Schärfe und Schönheit vor dem Auge auf, und wenn der Abstand
stimmt, auch vollkommen formenrichtig. Geringe Abweichungen
sind dabei belanglos und werden nur dem sehr Geübten überhaupt
bemerkbar. Nachzuweisen sind sie nur im Stereoplanigraphen bei
der stereoskopischen Messung (v. u.).