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Drüner, Leo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 5. Abhandlung): Die Anwendung der Stereoskopie bei der Darstellung anatomischer und chirurgischer Objekte — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36557#0042
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42 (B. 5)

L. DRÜNER:

In der Stereoröntgenographie werden die Fußpunkte durch
Metallmarken bei der Aufnahme ein für allemal bezeichnet. Hier
hegen die Verhältnisse sehr einfach dadurch, daß die Röntgeno-
gramme durchsichtig sind. Diese Art der Markierung ist bei der
Linsenphotographie nicht zweckmäßig. Die Fußpunkte müssen
daher an der Unterseite des Stereogramms angegeben seinL
Für das Stereogramm (Fig. 14) sind alle auch für die richtige
Betrachtung notwendigen Größen aus der Tabelle Ell.V. zu
ersehen. Nur ist es für die Wiedergabe in der Zeitschrift etwas
zurecht gemacht. Die Breite ist möglichst verringert durch Fort-
nahme der nicht von dem Apparate eingenommenen Teile; da-
durch war es möglich auf das Format 8 : 16 zu kommen, welches
hei Landschaftsstereogrammen eben noch in einem amerikanischen
Stereoskop betrachtet werden kann.
Es bedurfte also keiner Verkleinerung. So gelingt es wenig-
stens die wesentliche Wirkung, welche es zeigen soll, allen leicht
zugängig zu machen, welche stereoskopisch sehen können — das
ist die erhöhte Plastik. Es hat die Basis 32,5 cm und damit also
das fünffache der körperlichen Wirkung, oder man kann es auch
so ausdrücken:
Man sieht ein fünfmal verkleinertes Modell in 60 cm Ent-
fernung, oder man erblickt das Objekt so wie ein Riese von der
fünffachen Körpergröße. Wer diese erhöhte Plastik bei dem leicht
zu beurteilenden Bilde auf sich hat wirken lassen, wird sich der
Überzeugung nicht verschließen können, daß sie auch für anato-
mische und chirurgische Objekte von dem größten Wert ist. Sie
gewinnt aber noch ganz erheblich, wenn man nicht an ein so kleines
Format gebunden ist. Könnte man z. B. statt der kleinen auf
einem Blatt zusammengeklebten Bildhälften zwei große Bilder
13:8 oder gar 18:24, welche allein schon viel mehr hergeben,
zu einem Stereogramm vereinigen, so müßte das natürlich von
noch sehr viel größerem Vorteil sein. Allein dies ist nicht ohne
weiteres möglich.
Die beiden großen Bilder kann man nicht mit einem einfachen
Linsenstereoskop zur Vereinigung bringen. Dazu bedarf es beson-
derer Stereoskope.

i Oder wenn etwa eine Höhenverschiebung stattgefunden haben sollte,
auch an der rechten oder linken Seite.
 
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