Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Anwendung- der Stereoskopie bei Darstellung anatomischer Objekte. (B. 5) 55
Sind alle Vorbedingungen richtig erfüllt, so ist das Raumbild
ein orthomorphes Bildb Führt man in dieses eine wandernde
Marke ein, so kann man dieselbe mit jedem Punkte des Raum-
bildes zur Deckung bringen, dieses gewissermaßen mit ihr aus-
tasten (Fig. 26)2. Man kann auch einen Zirkel, also zwei wandernde
Marken, oder mehrere benutzen. Die Lage, welche die mit ihnen


eingestellten Punkte zu einander haben, entspricht denen des
Objektes. Die Entfernung voneinander entspricht der Vergrö-
ßerung. Die Winkel, welche sie miteinander bilden, und welche
man auch mit einem Winkelmaß messen kann, sind denen des
Objektes gleich. Man kann auch noch andere Meßinstrumente,
quadrierte Glastafeln u. a. benutzen. Alle in dem vergrößerten
Raumbilde gesehenen Punkte kann man so ohne weiteres mit
jedem Maßstabe messen, wie man einen den Händen zugängigen
i Oder Spiegelbild.
^ Das Bild im Stereoplanigraphen wurde durch die Stirnblenden photo-
graphiert. Man erblickt drei wandernde Marken. Zwei sind auf die Fuß-
punkte gerichtet, eine schwebt in dem Raumbild. Die Einstellung ist nicht
absolut genau, weil es sehr schwierig ist den vorderen Knotenpunkt der Kamera
an das Projektionszentrum zu bringen.