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Drüner, Leo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 5. Abhandlung): Die Anwendung der Stereoskopie bei der Darstellung anatomischer und chirurgischer Objekte — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36557#0058
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58 (B. 5)

L. DRÜNER:

Auch bei den Stereophotogrammen mit parallelen optischen
Achsen ist es zu empfehlen, ein Breiten- und Tiefenmaß mit zu
photographieren. Dies erleichtert die genaue Einstellung im Stereo-
planigraphen sehr.
TRENDELENBURG (Firma Leitz, Wetzlar) und PuLFRiCH (Zeiß-
werk, Jena) haben während des Krieges ausgezeichnete Instrumente
für Stereoröntgenogrammetrie angegeben, welche sich auch für
die Ausmessung der Vergrößerungen von Photogrammen eignen.
Solche Messungen sind sicher sehr selten notwendig, öfter bei
embryologischen und zoologischen Objekten, als bei den topo-
graphisch anatomischen Bildern.
Ich habe die Messung aber der Vollständigkeit der Methode
wegen mitbehandelt.
Ein besonderer Fall ist die Messung der Symphanien EiJK-
MANNS (Fortschritte auf dem Gebiete der Böntgenstrahlen, 1909
und 1913). Sie entstehen dadurch, daß auf ein verkleinertes Stereo-
röntgenogramm ein Oberflächenstereophotogramm gedeckt wird,
sodaß beide auch im Baumbild genau zusammenfallen. Ich habe
(Röntgentechnik von ALBERS-ScHÖNERG, 4.Aufl., 1918, Kapitel29)
die Symphanien so eingerichtet, daß die Stereophotogramme die-
selbe Vergrößerung erhielten wie die Originale der Stereoröntgeno-
gramme. Für die Messung verlegt man den Bildrahmen R am
tiefsten in die Plattenebene der Stereoröntgenogramme, also das
Objekt gerade davor oder darüber. Die optischen Achsen müssen
mit den Hauptstrahlen zusammenfallen. Die Fuß punkte müssen
sich genau decken. Die Bildweite der Stereophotogramme muß
gleich dem Phokalabstande der Stereoröntgenogramme sein.
4. Das Anlegen der Stereogramme mit Lasurfarben.
Die körperliche Wirkung der Stereogramme von anatomischen
Objekten ist eine wunderbare. Sie erleichtert die Auffassung des
Objektes außerordentlich, um so mehr, je besser die vorstehenden
Bedingungen der Orthomorphie eingehalten werden.
Trotzdem ist es für das Gedächtnis schwierig, alles das fest-
zuhalten, was an Feinheiten des Bildes nicht ohne weiteres an der
Form und Lage seiner Natur noch kenntlich ist. Anfangs erscheint
es dem Untersucher kaum denkbar, daß er über Dinge, die er im
Präparate dargestellt hat, selbst nach Jahren im Zweifel sein
könnte, wenn er sie im nichtfertigen Stereogramme wiedersieht.
 
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