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Hellpach, Willy [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1921, 2. Abhandlung): Das fränkische Gesicht, Folge 1 — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.41200#0004
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4 (B. 2)

Willy Hellpach:

findet sich bei „brünetten“ wie bei „blonden“ Menschen, kann sieb
mit jeder Haar-, Haut-, Augenfarbe verbinden. Wenn es trotzdem
etwas öfter bei Blonden angetroffen wird, so erklärt sich dies aus
der überhaupt größeren Anteilsziffer hellfarbiger Personen im frän-
kischen gegenüber dem alemannischen Sprachgebiet, wenigstens in
Baden (vgl. die Übersichtskarte bei Ammon, Anthropologie der
Badener). Die differentialdiagnostischen Zeichen des fränkischen
Gesichts sind seine Formverhältnisse. Sie treten am durchgängig-
sten in der Vorderansicht („En face“, Antlitzbild), einzelne aber
auch in der Seitenansicht (Profilbild) des Gesichts zutage.



Fig. 1. Fig. 2.
frä. Antlitz; schematische Grundrißfigur ausgezogen, die punktierten Linien
deuten (schematisch) das Gesichtsoval an. In Fig. 2 Asymmetrie angedeutet.
4. Das fränkische Antlitz zeigt stets eine starke Verjüngung
(Zuspitzung) nach dem Kinn zu. Als größtes Quermaß des Antlitzes
erscheint die Entfernung zwischen den seitlichsten Punkten der
beiden Jochbögen (Linea interjugalis). Bei reichlicher Fettpolste-
rung („weichen Zügen“) kommt dadurch eine Art Herzform des
Antlitzes zustande. Allgemein kann man sagen, der Antlitz-
grundriß stelle ein gleichschenkliges Dreieck vor, dessen Basis
die Linea interjugalis, dessen Spitze die Kinnspitze (Protuberantia
mentalis) bildet (Fig. 1). Die beiden Längsseiten (Schenkel) können
durch den Scheitel des Unterkieferwinkels stumpf gebrochen in Er-
scheinung treten, doch bleibt auch dann die Verbindungsquerlinie
zwischen den beiden Anguli mandibulares, die Linea intermandi-
bularis, stets augenfällig kleiner als die Linea interjugalis (Fig. 2).
Der Basis des fränkischen Antlitzdreiecks ist die Stirn wie ein
sehr oblonges Rechteck oben angesetzt (Fig. 1).
5. Die kinnwärtige Verjüngung des fränkischen Antlitzes setzt
unterhalb der Jochbögen oft sehr unvermittelt ein. Dadurch er-
 
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